
Anpassung des Risikoportfolios in KMU — Praxis — Praxis — Praxis
In der Welt der Klein- und Mittelunternehmen (KMU) ist ein strukturiertes Risikomanagement unerlässlich, um die langfristige Stabilität und den Erfolg des Unternehmens zu sichern. Ein zentrales Element des Risikomanagements ist der Aufbau eines effektiven Risikoportfolios. Dieses umfasst die Identifikation, Bewertung und Priorisierung sämtlicher Risiken, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist.
Typische Fehler beim Aufbau eines Risikoportfolios
Ein häufig gemachter Fehler beim Aufbau eines Risikoportfolios ist die Unterlassung einer umfassenden Risikoidentifikation. Viele Unternehmen neigen dazu, lediglich offensichtliche Risiken zu beachten und unterschätzen dabei weniger offensichtliche oder neu auftretende Risiken, wie etwa cyberkriminelle Bedrohungen. Dies kann zu einer unvollständigen Risikoübersicht und damit zu einer mangelhaften Vorbereitung führen. Eine Korrektur dieses Fehlers erfordert eine systematische und ganzheitliche Sichtweise auf potenzielle Risiken, beispielsweise durch regelmässige Workshops mit internen und externen Fachleuten.
Ein weiterer Fehler besteht oft in der unzureichenden Bewertung der identifizierten Risiken. Unternehmen bewerten Risiken häufig nicht nach einem konsistenten Ansatz, was zu einer falschen Priorisierung führen kann. Dies lässt sich durch die Implementierung eines standardisierten Bewertungsrahmens korrigieren, der Faktoren wie die Eintrittswahrscheinlichkeit und den potenziellen Schadensgrad berücksichtigt.
Zudem vernachlässigen viele KMU die regelmässige Aktualisierung und Überprüfung ihres Risikoportfolios. Ein statisches Risikoportfolio kann angesichts dynamischer Geschäfts- und Marktbedingungen rasch überholt sein. Um diesen Fehler zu vermeiden, ist es entscheidend, das Risikoportfolio kontinuierlich zu überwachen und anzupassen. Eine regelmässige Überprüfung, zum Beispiel im Quartalsrhythmus, wird empfohlen.
Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage
In den kommenden Wochen sollten KMU folgende Schritte unternehmen, um ein solides Risikoportfolio aufzubauen oder bestehende Strukturen zu verbessern:
- Risikoworkshop organisieren: Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollte ein Risikoworkshop mit relevanten Stakeholdern, wie Geschäftsführung, Schlüsselabteilungen und externe Berater, initiiert werden, um potenzielle Risiken umfassend zu identifizieren.
- Einführung eines Bewertungsrahmens: Implementieren Sie innerhalb der nächsten 10 Tage einen einheitlichen Bewertungsrahmen für die Risikoanalyse. Dieser sollte klare Kriterien für die Bewertung von Risiken beinhalten, einschliesslich Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotenzial.
- Dokumentation und Priorisierung: Innerhalb von 20 Tagen sollten die identifizierten und bewerteten Risiken dokumentiert und anhand ihrer Priorität in einem Risikoportfolio aufgenommen werden.
- Regelmässige Überprüfung etablieren: Richten Sie zeitnah, spätestens jedoch in den nächsten 30 Tagen, einen Plan für die regelmässige Überprüfung des Risikoportfolios ein. Die Überprüfung sollte mindestens vierteljährlich erfolgen und Änderungen in der Risikolandschaft berücksichtigen.
Durch die Beachtung dieser Schritte und die Vermeidung der genannten Fehler, können KMU ein robustes Risikoportfolio aufbauen, das als Grundlage für fundierte Managemententscheidungen dient.