
CO₂-Bilanzierung für nachhaltiges Wirtschaften — Nachhaltigkeit & ESG
Die Ermittlung der CO₂-Bilanz als Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaften
Die Ermittlung der CO₂-Bilanz ist ein unverzichtbarer Schritt für Unternehmen, die ihre ökologische Verantwortung wahrnehmen und aktiv zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen möchten. Eine korrekte Bilanzierung ermöglicht nicht nur das Aufdecken von Einsparpotenzialen, sondern auch die glaubwürdige Kommunikation der Nachhaltigkeitsbemühungen gegenüber Kunden und Partnern.
Typische Fehler bei der CO₂-Bilanzierung
Unvollständige Datenerfassung: Einer der häufigsten Fehler ist die lückenhafte Erfassung der relevanten Daten. Oftmals werden indirekte Emissionen, wie jene aus der Lieferkette (Scope 3), vernachlässigt, obwohl sie einen erheblichen Teil der Gesamtemissionen ausmachen können. Korrektur: Ein umfassendes Inventar aller Emissionsquellen erstellen, einschliesslich der von Lieferanten, Dienstleistern und der Nutzung von Produkten durch den Endverbraucher.
Fehlerhafte Emissionsfaktoren: Der Einsatz von falschen oder veralteten Emissionsfaktoren kann zu erheblichen Abweichungen im Ergebnis führen. Korrektur: Die Verwendung aktueller und anerkannter Emissionsfaktoren, die regelmässig überprüft und angepasst werden sollten, ist essenziell. Hierbei können spezialisierte Softwarelösungen oder Datenbanken unterstützend wirken.
Vernachlässigung von Energiequellen: Oft wird bei der Bilanzierung nur auf die Hauptenergiequellen wie Strom und Gas geachtet, während weniger offensichtliche Quellen wie Geschäftsreisen, Pendelverkehr der Mitarbeiter oder eingekaufte Waren ignoriert werden. Korrektur: Eine umfassende Liste aller Energiequellen und -verbrauchsstellen im Unternehmen sollte erstellt werden, um nichts zu übersehen.
Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage
- Ist-Analyse starten: Beginnen Sie mit der Identifikation aller Prozesse und Aktivitäten in Ihrem Unternehmen, die CO₂-Emissionen verursachen. Erfassen Sie systematisch alle direkten und indirekten Emissionen.
- Datenquellen sichern: Sammeln Sie alle verfügbaren Daten zu Ihrem Energieverbrauch, Transportaktivitäten, Materialeinsatz, Abfallmanagement etc. Konsistenz und Verfügbarkeit der Daten stehen hier im Vordergrund.
- Geeignete Tools auswählen: Recherchieren Sie nach geeigneten Softwarelösungen oder Datenbanken, die Ihnen bei der Datenerfassung und -analyse helfen. Lösungen, die von anerkannten Standards wie dem Greenhouse Gas Protocol geleitet werden, bieten eine gute Grundlage.
- Personalschulung durchführen: Schulen Sie die beteiligten Mitarbeiter gezielt im Umgang mit den relevanten Daten sowie in der Nutzung der gewählten Tools, um die Präzision und Effektivität der Bilanzierung zu maximieren.
- Pilotprojekt definieren: Testen Sie die Bilanzierung zunächst in einem bestimmten Unternehmensbereich, um den Prozess zu validieren und eventuelle Anpassungen vorzunehmen. Dies ermöglicht eine schrittweise Implementierung und erhöhter Akzeptanz im gesamten Unternehmen.
Die präzise Ermittlung der CO₂-Bilanz bildet den Ausgangspunkt für wirksame Massnahmen zur Reduktion des CO₂-Fussabdrucks und hilft, langfristig zu einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Wirtschaften beizutragen.