Datenschutz und Sicherheitsnormen im KMU-Alltag

Autor: Roman Mayr

Datenschutz und Sicherheitsnormen im KMU-Alltag

IT-Sicherheit & Compliance ·

Einhaltung von DSGVO und ISO 27001: Wesentliche Schritte für KMU

In der heutigen digitalen Landschaft ist für KMU die Einhaltung von Datenschutzvorgaben nicht nur eine rechtliche Pflicht, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und die Norm ISO 27001 bieten umfassende Rahmenwerke für den Schutz persönlicher Daten und die Informationssicherheit. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Richtlinien erfordert ein Verständnis der typischen Fehler und konkrete Massnahmen zur Einhaltung.

Typische Fehler bei der Einhaltung

Erstens fehlt es oft an einer umfassenden Risikobewertung. Viele KMU unterschätzen die Bedeutung eines systematischen Ansatzes zur Identifizierung und Bewertung potenzieller Risiken. Stattdessen verlassen sie sich auf punktuelle Überlegungen, die nicht das gesamte Spektrum möglicher Bedrohungen abdecken. Dieser Fehler lässt sich korrigieren, indem eine formelle Risikobewertung durchgeführt wird. Dabei sollten alle Aspekte der Informationsverarbeitung und mögliche Gefährdungen berücksichtigt werden.

Zweitens leiden viele KMU unter mangelnder Dokumentation und Kontrolle von Prozessen. Häufig sind Datenschutz- und Sicherheitsprotokolle zwar vorhanden, jedoch nicht ausreichend dokumentiert oder regelmässig überprüft. Als Gegenmassnahme empfiehlt es sich, detaillierte Verfahren für jede relevante Aktivität zu entwickeln und diese regelmässig zu auditieren. Ein klar definiertes Kontrollsystem trägt dazu bei, die Einhaltung der Vorgaben kontinuierlich zu gewährleisten.

Ein dritter häufiger Fehler ist die unzureichende Schulung der Mitarbeiter. Ohne ausreichende Kenntnisse über die Anforderungen der DSGVO und ISO 27001 können selbst gut gemeinte Massnahmen unzureichend sein. Die Lösung besteht in regelmässigen Schulungen und Sensibilisierungsprogrammen. Diese sollten sowohl Neueinstellungen als auch bestehende Mitarbeitende umfassen und eng mit aktuellen Bedrohungslagen verknüpft sein.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Risikobewertung durchführen: Beginnen Sie mit der Erstellung eines detaillierten Plans zur Durchführung einer umfassenden Risikobewertung. Identifizieren Sie alle kritischen Systeme und Datenverarbeitungsvorgänge und bewerten Sie deren Risiken.
  2. Dokumentation verbessern: Überarbeiten Sie Ihre Sicherheits- und Datenschutzdokumentation. Stellen Sie sicher, dass Dokumente klar strukturiert und leicht zugänglich sind. Implementieren Sie regelmässige Überprüfungsintervalle, um Aktualisierungen der Prozessdokumentation zu gewährleisten.
  3. Mitarbeiterschulung initiieren: Organisieren Sie ein Schulungsprogramm zur Sensibilisierung für die Anforderungen und Best Practices der DSGVO und ISO 27001. Nutzen Sie aktuelle Beispiele aus der Praxis, um das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken zu schärfen.
  4. Kontrollsystem etablieren: Setzen Sie ein System von regelmässigen Kontrollen und Audits auf, um die Einhaltung der Richtlinien kontinuierlich zu überprüfen. Definieren Sie klare Verantwortlichkeiten und Eskalationsprotokolle, um auf Abweichungen effektiv reagieren zu können.

Durch die strukturierte Annäherung an die Einhaltung von DSGVO und ISO 27001 können KMU nicht nur das Risiko von Datenschutzverletzungen minimieren, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden stärken. Indem Sie die oben genannten Schritte in den kommenden Tagen konsequent umsetzen, legen Sie einen soliden Grundstein für die nachhaltige Informationssicherheit Ihres Unternehmens.