
Digitale Zwillinge in der Produktionsoptimierung — Überblick
Digitale Zwillinge gelten als ein entscheidendes Element, um die Produktion in KMU effizienter und flexibler zu gestalten. Sie ermöglichen es, physische Prozesse in der virtuellen Welt abzubilden und zu analysieren, bevor reale Änderungen vorgenommen werden. Doch die Implementierung solcher digitalen Repräsentationen ist nicht ohne Herausforderungen. Häufige Fehler können die Effektivität beeinträchtigen und zu Missverständnissen in der Nutzung führen. Diesen gilt es, durch sorgfältige Planung und Umsetzung zu begegnen.
Typische Fehler bei der Implementierung
Ein häufiger Fehler besteht darin, den digitalen Zwilling als bloßes Technologieprojekt zu betrachten, ohne eine umfassende Integration in die bestehenden Geschäftsprozesse sicherzustellen. Die Gefahr hierbei ist, dass die Vorteile nicht voll ausgeschöpft werden. Ein digitaler Zwilling sollte als strategisches Tool betrachtet werden, das mit den Unternehmenszielen in Einklang steht. Eine enge Zusammenarbeit zwischen IT-Abteilung und Produktionsexperten ist entscheidend, um alle relevanten Datenquellen und Prozesse zu integrieren.
Ein weiterer typischer Fehler ist die Vernachlässigung der Datenqualität. Ein digitaler Zwilling ist nur so gut wie die Daten, die ihn speisen. Inkorrekte oder veraltete Daten können zu falschen Simulationsergebnissen führen, was im schlimmsten Fall zu Fehlentscheidungen in der realen Produktion führt. Unternehmen sollten daher auf die kontinuierliche Pflege und Aktualisierung ihrer Daten achten und klare Verantwortlichkeiten dafür definieren.
Ein dritter Fehler liegt in der Überschätzung der Automatisierungsmöglichkeiten. Der digitale Zwilling kann viele Prozesse simulieren und optimieren, jedoch erfordert er zu Beginn eine substanzielle manuelle Überprüfung und Feinabstimmung. Die Annahme, dass der Zwilling ab dem ersten Tag ohne menschliche Interaktion arbeiten kann, führt oft zu enttäuschenden Ergebnissen. Stattdessen sollte ein integrierter Ansatz verfolgt werden, der menschliches Fachwissen mit digitalen Fähigkeiten kombiniert.
Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage
- Teams bilden und Verantwortlichkeiten festlegen: In der ersten Woche sollten interdisziplinäre Teams zusammengestellt werden. Stellen Sie sicher, dass alle relevanten Abteilungen, insbesondere IT und Produktion, vertreten sind. Definieren Sie klare Verantwortlichkeiten und Kommunikationswege.
- Identifizieren und Priorisieren von Prozessen: In den folgenden zehn Tagen sollten die Teams Prozesse identifizieren, die vom Einsatz eines digitalen Zwillings profitieren könnten. Priorisieren Sie die Prozesse nach ihrem potenziellen Nutzen für das Unternehmen.
- Datenqualität überprüfen: Starten Sie parallel mit einem detaillierten Audit Ihrer bereits vorhandenen Datenquellen. Identifizieren Sie Lücken und planen Sie, wie diese geschlossen werden können. Erstellen Sie bis zum Ende des Monats einen Plan für die fortlaufende Datenpflege.
- Pilotprojekt planen: Mit den gewonnenen Erkenntnissen entwickeln Sie in den letzten zehn Tagen des Monats einen detaillierten Plan für ein Pilotprojekt. Legen Sie Kriterien für den Erfolg fest, und bereiten Sie die erforderliche Infrastruktur und Software vor. Ziel ist es, einen kleinen, klar abgegrenzten Bereich zu wählen, um wertvolle Erfahrungen für künftige größere Implementierungen zu sammeln.
Durch die Vermeidung dieser häufigen Fehler und mittels strukturierter Vorgehensweise kann ein digitaler Zwilling zu einem starken Treiber für die Optimierung der Produktionsprozesse werden. Ein sorgfältig geplantes Vorgehen in den ersten 30 Tagen kann die Basis für langfristigen Erfolg legen.