Durchdachte Krisenstrategien für KMU

Autor: Roman Mayr

Durchdachte Krisenstrategien für KMU

Business Continuity ·

Der Nutzen durchdachter Krisenpläne für KMU

Die Fähigkeit, auf Krisensituationen schnell und effektiv zu reagieren, ist für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) essentiell. Ein durchdachter Krisenplan minimiert potenzielle Schäden und stellt sicher, dass der Betrieb auch in schwierigen Zeiten weiterläuft. Die Erstellung eines Krisenplans erfordert jedoch Sorgfalt und Detailgenauigkeit, um seine Wirksamkeit zu garantieren. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Fehler bei der Erstellung von Krisenplänen und bietet eine praktische Anleitung zur Umsetzung eines effizienten Plans in kurzer Zeit.

Typische Fehler und ihre Korrektur

Unvollständige Risikoanalyse: Ein häufiges Problem bei der Erstellung von Krisenplänen ist eine unvollständige oder vernachlässigte Risikoanalyse. Viele KMU konzentrieren sich lediglich auf offensichtliche Bedrohungen wie Naturkatastrophen oder IT-Ausfälle, ohne weniger greifbare Risiken wie Lieferkettenunterbrechungen oder rechtliche Veränderungen zu berücksichtigen. Lösung: Führen Sie eine umfassende Risikoanalyse durch, die sowohl interne als auch externe Risiken erfasst. Beziehen Sie Schlüsselpersonen aus verschiedenen Unternehmensbereichen in den Prozess ein, um ein ganzheitliches Bild zu erhalten.

Unklare Kommunikationsstrategien: In Krisensituationen ist eine klare und präzise Kommunikation entscheidend. Ein weit verbreiteter Fehler ist das Fehlen einer strukturierten Kommunikationsstrategie, was zu ineffizienten Informationsweitergaben und Missverständnissen führen kann. Lösung: Definieren Sie im Krisenplan klare Kommunikationspfade und bestimmen Sie Verantwortliche für die Informationsvermittlung. Legen Sie fest, wie und wann die interne und externe Kommunikation stattfinden soll.

Fehlende regelmässige Aktualisierungen: Ein Krisenplan, der nicht regelmässig überprüft und aktualisiert wird, verliert schnell an Relevanz. Veränderungen im Unternehmensumfeld oder interne strukturelle Änderungen machen Anpassungen erforderlich. Lösung: Setzen Sie feste Intervalle für die Überprüfung des Krisenplans fest, beispielsweise halbjährlich. Überprüfen Sie den Plan zudem nach wesentlichen betrieblichen Änderungen oder grossen Schadensereignissen.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage


  1. Risikoanalyse: Beginnen Sie mit der Identifikation potenzieller Risiken innerhalb und ausserhalb Ihres Unternehmens. Erstellen Sie in der ersten Woche eine Liste priorisierter Risiken nach deren Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen.
  2. Entwicklung eines Kommunikationsplans: Erarbeiten Sie in der zweiten Woche einen Kommunikationsplan. Bestimmen Sie dafür Verantwortliche und etablieren Sie Kommunikationskanäle. Erstellen Sie Vorlagen für interne und externe Kommunikation, um im Ernstfall Zeit zu sparen.
  3. Erstellung und Überprüfung des Krisenplans: Beginnen Sie in der dritten Woche mit dem Schreiben des eigentlichen Krisenplans unter Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse. Lassen Sie den Plan von verschiedenen Abteilungen überprüfen, um Feedback und Optimierungspotenziale zu sammeln.
  4. Implementierung und Schulung: In der vierten Woche sollten Mitarbeiter in den Krisenplan eingeführt werden. Schulungen gewährleisten, dass alle Angestellten die Verfahren verstehen und im Ernstfall richtig handeln können.

Mit diesen Schritten kann ein KMU innerhalb von 14 bis 30 Tagen einen soliden und umsetzbaren Krisenplan entwickeln, der die Grundlage für geschäftliche Resilienz bildet. Ein gut erarbeiteter Krisenplan ist keine Versicherung gegen Krisen, aber er schafft die Voraussetzungen, um diesen mit Struktur und Klarheit zu begegnen.