Effektive Strategien zur Minimierung von Compliance-Risiken — Praxis

Autor: Roman Mayr

Effektive Strategien zur Minimierung von Compliance-Risiken — Praxis

Governance & Compliance ·

Compliance-Risiken minimieren: Eine essenzielle Aufgabe für KMU

Im Umfeld eines stetig komplexer werdenden gesetzlichen und regulatorischen Rahmens stehen Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), vor der Herausforderung, Compliance-Risiken effektiv zu minimieren. Ein systematischer Ansatz zur Risikominimierung kann für den Geschäftserfolg entscheidend sein. Die wichtigsten Compliance-Risiken betreffen oft Schwachstellen in der internen Kommunikation, ungenügende Schulungen und mangelnde Dokumentation.

Fehler 1: Unklare interne Kommunikationsprozesse

Ein häufig unterschätzter Fehler ist die Unklarheit in den internen Kommunikationsprozessen bezüglich Compliance-Fragen. Wenn Mitarbeitende nicht genau wissen, welche Verhaltensweisen erwartet werden und wie Verstösse zu melden sind, ist das Risiko von Nicht-Compliance hoch.

*Lösung:* Klare Kommunikationsrichtlinien etablieren. Unternehmen sollten eine eindeutige Kommunikationsstruktur einführen, die regelmäßig überprüft und an die aktuellen Compliance-Bedürfnisse angepasst wird. Dies umfasst die Identifikation einer zentralen Ansprechperson für Compliance-Themen sowie der Implementierung von unkomplizierten, anonymen Meldeverfahren für Verstösse.

Fehler 2: Mangel an regelmässigen Schulungen

Regelmässige Schulungen werden oft vernachlässigt, obwohl sie von entscheidender Bedeutung sind, um Mitarbeitende auf dem neuesten Stand über gesetzliche Anforderungen und interne Richtlinien zu halten. Fehlendes Wissen ist ein häufiger Grund für Compliance-Verstösse.

*Lösung:* Einführung von periodischen Schulungsprogrammen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass Schulungen mindestens zweimal jährlich stattfinden und relevante gesetzliche Änderungen und interne Regelungen praxisnah behandeln. Eine Mischung aus Online- und Präsenzformaten kann die Teilnahme erleichtern.

Fehler 3: Unzureichende Dokumentation

Fehlerhafte oder unvollständige Dokumentationen können zu einem erheblichen Risiko führen, insbesondere bei Audits oder regulatorischen Anfragen. Fehlende Aufzeichnungen über Compliance-Aktivitäten sind problematisch und zeigen mangelnde Sorgfalt.

*Lösung:* Aufbau eines umfassenden Dokumentationssystems. Unternehmen sollten ein zentrales System implementieren, das alle notwendigen Compliance-Dokumente erfasst und pflegt, inklusive Protokolle über Schulungen und interne Audits. Die Digitalisierung von Dokumenten kann die Zugänglichkeit und Sicherheit erhöhen.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Analyse der bestehenden Compliance-Prozesse: Beginnen Sie mit einer detaillierten Überprüfung der aktuellen Compliance-Strategien und identifizieren Sie Schwachstellen in der Kommunikation und Dokumentation.
  2. Veranstaltung eines Workshops: Organisieren Sie in den nächsten zwei Wochen einen internen Workshop, der sich auf die Verbesserung der internen Kommunikationsstrukturen konzentriert. Binden Sie dabei alle relevanten Interessengruppen ein.
  3. Schulungsplan entwickeln: Erarbeiten Sie innerhalb der ersten Woche einen Schulungsplan, der die spezifischen Compliance-Anforderungen Ihres Unternehmens abdeckt und setzen Sie eine erste Schulung für das Ende des Monats an.
  4. Dokumentationssystem einrichten oder optimieren: Starten Sie innerhalb der ersten 14 Tage damit, ein zentrales digitales Dokumentationssystem zu implementieren. Sorgen Sie dafür, dass alle relevanten Mitarbeitenden eine Einführung in das System erhalten.

Durch diese gezielten Schritte können KMU ihr Risiko für Compliance-Verstösse deutlich reduzieren und langfristig eine robuste Compliance-Kultur entwickeln.