
Eigenständige Datenanalyse in KMU — Praxis — Praxis — Praxis — Praxis
Self-Service BI: Chancen und Herausforderungen für KMU
Für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bietet Self-Service Business Intelligence (BI) eine vielversprechende Möglichkeit, datengestützte Entscheidungen unabhängig, schnell und kosteneffizient zu treffen. Durch den Einsatz von Self-Service BI können Mitarbeitende ohne tiefgreifende IT-Kenntnisse eigenständig Datenanalysen durchführen und Berichte erstellen. Doch diese Freiheit bringt auch Herausforderungen mit sich, die es zu meistern gilt, um den vollen Nutzen aus der Technologie zu ziehen.
Typische Fehler bei der Umsetzung von Self-Service BI
Unzureichende Schulung der Mitarbeitenden: Ein häufiger Fehler besteht darin, dass die Mitarbeitenden nicht ausreichend in der Nutzung der BI-Tools geschult werden. Dies kann dazu führen, dass die Software nicht optimal genutzt wird und Fehlinterpretationen der Daten begünstigt werden. Die Lösung liegt in der Bereitstellung umfassender Schulungen und kontinuierlicher Weiterbildung, um sicherzustellen, dass alle Nutzer die Grundlagen der Datenanalyse verstehen und die Tools effizient nutzen können.
Fehlende Datenqualität und -governance: Ein weiteres Problem ist oft die mangelnde Berücksichtigung von Datenqualität und -governance. Ohne einheitliche Standards und Prozesse kann es zu inkonsistenten Daten und divergierenden Analysen kommen, was wiederum die Entscheidungsprozesse beeinträchtigt. Um dies zu korrigieren, sollten KMU klare Richtlinien für Datenimport, -aufbewahrung und -pflege etablieren. Eine zentrale Datenverantwortlichkeit kann dazu beitragen, die Qualität und Konsistenz der Daten sicherzustellen.
Zu viele unkoordinierte Zugriffe: Self-Service BI ermöglicht vielen Nutzern, gleichzeitig auf Daten und Analysen zuzugreifen. Dies kann jedoch zu unkoordinierten und potenziell widersprüchlichen Aktivitäten führen, wenn keine Kontrolle über die Datennutzung besteht. Eine mögliche Korrektur besteht darin, Berechtigungsstufen einzuführen und regelmässige Überprüfungen der Zugriffsrechte durchzuführen, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Mitarbeitende Zugriff auf bestimmte Daten haben.
Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage
In den ersten zwei Wochen sollte das Augenmerk darauf liegen, eine Bestandsaufnahme der aktuellen BI-Nutzung im Unternehmen durchzuführen. Identifizieren Sie Stärken und Schwächen in der Nutzung der Self-Service BI-Tools. Interne Workshops oder Meetings können dabei helfen, direktes Feedback der Nutzenden zu erhalten und die wichtigsten Problemfelder zu bestimmen.
Im Anschluss daran sollten gezielte Schulungen aufgesetzt werden, um identifizierte Wissenslücken zu schliessen. In dieser Phase ist es sinnvoll, ausgewählte Mitarbeitende zu BI-Champions zu ernennen, die als interne Ansprechpartner für andere Mitarbeitende bei Fragen oder Problemen fungieren können.
Parallel dazu sollte ein Team damit beauftragt werden, Standards für die Datenqualität und -governance festzulegen. Diese Richtlinien sollten möglichst einfach und klar formuliert sein und von allen relevanten Abteilungen getragen werden. Auch die Einführung eines regelmässigen Review-Prozesses zur Überprüfung und Anpassung der Zugriffsrechte sollte in diesem Zeitraum angestossen werden.
Nach etwa einem Monat sollte eine erste Evaluierung der Massnahmen stattfinden, um den Fortschritt zu beurteilen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der Prozesse ist entscheidend für den langfristigen Erfolg einer Self-Service BI Strategie in KMU.