Eventgetriebene IT-Architekturen im Wandel

Autor: Roman Mayr

Eventgetriebene IT-Architekturen im Wandel

IT-Architektur ·

Event-driven Architecture (EDA) als agiler Ansatz ermöglicht es Unternehmen, schneller und effizienter auf Veränderungen zu reagieren, indem sie ihre Systeme so gestalten, dass sie auf spezielle Ereignisse hin automatisch reagieren können. Diese Architektur kann die Reaktionsfähigkeit eines Unternehmens erheblich verbessern und dabei helfen, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen sowie Prozesse zu optimieren. Eine klare Trennung von Datenproduzenten und -konsumenten sowie die Möglichkeit für Mikroservices, unabhängig voneinander zu interagieren, sind einige der wesentlichen Vorteile. Doch bei der Implementierung von Event-driven Architectures sind häufig Fehler anzutreffen, die die Versprechen von EDA schwächen können.

Typische Fehler und deren Korrektur


  1. Inkohärente Ereignisdefinitionen:
Ein gängiger Fehler ist, dass die Ereignisse nicht einheitlich definiert werden. Dies führt zu Missverständnissen und unerwünschtem Verhalten der Systeme. Der Schlüssel zur Vermeidung dieses Fehlers liegt in der Etablierung eines klaren, unternehmensweit gültigen Begriffsverständnisses und entsprechender Ereignisdefinitionen. Alle Entwicklerteams sollten hier von Anfang an eingebunden werden, um ein gemeinsames Verständnis der Funktion und Bedeutung jedes Ereignisobjekts zu gewährleisten.
  1. Unzureichendes Monitoring und Logging:
Ohne angemessene Monitoring- und Logging-Mechanismen verlieren Unternehmen schnell den Überblick über die Ereignisflüsse. Dies kann zu Problemen bei der Fehlerbehebung und der Performance-Optimierung führen. Die Einführung eines robusten Monitoring-Systems kann hierbei Abhilfe schaffen. Unternehmen sollten Tools implementieren, die sowohl die Durchflüsse als auch mögliche Engpässe und Fehler sichtbar machen. Dies ermöglicht ein proaktives Management und die Sicherstellung der Systemstabilität.
  1. Zentralisierte Steuerungspunkte:
Zuweilen tendieren Unternehmen dazu, zentrale Steuerungspunkte in einer EDA zu implementieren, um die Ereignisflüsse zu kontrollieren. Dies widerspricht jedoch dem Grundsatz der Entkopplung und Flexibilität der Architektur. Um diesen Fehler zu vermeiden, sollten Unternehmen ihre Systeme so designen, dass Entscheidungen dort getroffen werden, wo die entsprechenden Daten und Kontexte vorhanden sind. Dies reduziert die Abhängigkeiten und fördert die Skalierbarkeit des Systems.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage

Um eine erfolgreiche Event-driven Architecture zu implementieren oder bestehende Ansätze zu optimieren, können folgende Schritte helfen:

  • Tag 1–7: Nehmen Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Architektur vor und identifizieren Sie bestehende oder potenzielle Ereignisquellen. Dokumentieren Sie deren aktuelle Definitionen und Flüsse.
  • Tag 8–14: Entwickeln Sie gemeinsam mit den Teams ein kohärentes Verständnis für die Ereignislandschaft. Definieren Sie klare Ereignisschemata, die als Standard für das Unternehmen dienen. Beginnen Sie mit der Einführung oder Anpassung von Monitoring- und Logging-Tools, um die Transparenz zu erhöhen.
  • Tag 15–21: Testen Sie die neu definierten Standards in einem konkreten Projekt oder innerhalb einer Anwendung. Analysieren Sie die Ereignisflüsse anhand der Monitoring-Daten und evaluieren Sie die Performance sowie die Einschränkungen, die noch bestehen könnten.
  • Tag 22–30: Starten Sie den schrittweisen Rollout der neuen oder angepassten EDA-Strategien unter Berücksichtigung der bisherigen Erkenntnisse. Schulen Sie die Teams in den neuen Prozessen und verwenden Sie Best Practices zur optimalen Nutzung der EDA.

Mit diesen Schritten können Schweizer KMUs die Vorteile von EDA nutzen, um agiler und marktorientierter zu arbeiten, während sie gleichzeitig eine robuste Grundlage für zukünftige technologische Herausforderungen schaffen.