fassendes System zur Beobachtbarkeit implementieren. — Überblick

Autor: Roman Mayr

fassendes System zur Beobachtbarkeit implementieren. — Überblick

Agenten & Orchestrierung ·

In der modernen IT-Infrastruktur ist die Beobachtbarkeit ein zentraler Bestandteil effizienter Betriebsführung. Kernziel ist es, den Zustand einer Anwendung oder eines Systems durch ausreichend Metriken, Logs und Traces nachvollziehbar zu machen, um schnelle Problemerkennung und -lösung zu ermöglichen. Doch trotz ihrer Bedeutung werden häufig Fehler in der Implementierung und Nutzung von Beobachtbarkeit gemacht, die den eigentlichen Nutzen untergraben.

Typische Fehler und deren Korrektur

Ein häufiger Fehler ist der Missbrauch oder die Überflutung mit Metriken. Unternehmen neigen dazu, so viele Metriken wie möglich zu sammeln, ohne eine klare Strategie zu entwickeln, welche Informationen tatsächlich entscheidend für ihre Geschäftsziele sind. Dies führt zu Informationsüberlastung und erhöhter Komplexität. Die Korrektur besteht darin, eine zielgerichtete Auswahl relevanter Metriken vorzunehmen, die direkt mit der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der kritischen Geschäftsprozesse verknüpft sind.

Ein weiterer typischer Fehler ist die unzureichende Integration von Log-Daten. Oftmals werden Logs in isolierten Systemen gespeichert, was eine ganzheitliche Analyse erschwert. Um dies zu beheben, sollten Unternehmen ein zentrales Log-Management-System implementieren, welches alle relevanten Log-Daten an einem Ort aggregiert und somit eine umfassende Analyse ermöglicht.

Ein dritter Fehler ist die Verwechslung von Monitoring und Beobachtbarkeit. Monitoring besteht in der Regel aus vorab definierten Checks und Alarmierungen, während Beobachtbarkeit die Fähigkeit bezeichnet, ausgehend von den gesammelten Daten neue Probleme zu diagnostizieren, die bisher nicht definiert wurden. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie nicht nur Monitoring-Werkzeuge einsetzen, sondern ein umfassendes Beobachtungskonzept implementieren, welches auch das dynamische und explorative Verständnis des Systems ermöglicht.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage

In den nächsten 14 bis 30 Tagen sollte ein strukturiertes Vorgehen zur Verbesserung der Beobachtbarkeit in Betracht gezogen werden:

  1. Analyse und Bewertung: Starten Sie mit einer gründlichen Bestandsaufnahme der derzeit gesammelten Metriken, Logs und Traces. Identifizieren Sie, welche tatsächlich einen Mehrwert für Ihr Unternehmen bieten und eliminieren Sie unnötige.
  2. Metriken-Strategie entwickeln: Arbeiten Sie mit den verschiedenen Abteilungen zusammen, um herauszufinden, welche Metriken den grössten Einfluss auf die Geschäftsziele haben. Berücksichtigen Sie dabei sowohl technische als auch geschäftsbezogene Indikatoren.
  3. Integration der Log-Daten: Implementieren Sie ein zentrales Log-Management-System, falls noch nicht vorhanden. Es sollte flexibel sein und die nahtlose Integration mit bestehenden Systemen ermöglichen.
  4. Beobachtbarkeit gegenüber Monitoring priorisieren: Schulen Sie Ihr Team darin, den Unterschied zwischen Monitoring und Beobachtbarkeit zu verstehen. Fördern Sie einen Kulturwandel hin zu einem explorativen Ansatz, um auch unerwartete Probleme zu identifizieren.
  5. Feedback-Prozess etablieren: Richten Sie regelmässige Review-Meetings ein, um die Effizienz der gesammelten Daten auszuwerten und das System kontinuierlich anzupassen.

Durch die Integration dieser Schritte in Ihre IT-Strategie können Sie die Beobachtbarkeit Ihrer Systeme optimieren, was langfristig zu einer verbesserten Betriebseffizienz und einem besseren Verständnis Ihrer Geschäftsprozesse führen wird.