Flexibilität durch Event-gesteuerte Architekturen — IT-Architektur

Autor: Roman Mayr

Flexibilität durch Event-gesteuerte Architekturen — IT-Architektur

IT-Architektur ·

Eine Event-driven Architecture (EDA) bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre IT-Struktur flexibel und effizient zu gestalten, indem sie auf Ereignisse reagieren, anstatt auf vordefinierte Prozesse angewiesen zu sein. Die Dynamik und Skalierbarkeit dieser Architekturform macht sie besonders für geschäftskritische Anwendungen attraktiv. Dennoch gibt es häufige Fallstricke, die bei der Implementierung vermieden werden sollten.

Typische Fehler und deren Korrektur

Ein häufiger Fehler bei der Implementierung von EDA ist die unzureichende Definition von Events. Oft wird angenommen, dass alle Datenänderungen und Benutzeraktionen als Events betrachtet werden können, ohne vorher eine klare Priorisierung oder Strukturierung der Events zu definieren. Dies führt zu einer Überflutung von Events, was die Leistung und Übersichtlichkeit des Systems beeinträchtigt. Um dies zu vermeiden, sollten Unternehmen klar definieren, welche Ereignisse wirklich relevant und geschäftskritisch sind. Eine Event-Registry kann hierbei helfen, indem sie einen zentralen Ort zur Verwaltung und Einordnung aller Events bereitstellt.

Ein zweiter häufiger Fehler ist das Fehlen eines geeigneten Monitoring- und Logging-Systems. Ohne ein gut durchdachtes Monitoring-Setup gehen wertvolle Einblicke in die Systemleistung und Event-Flows verloren. Dies erschwert die Fehlersuche und -behebung erheblich. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie ein Monitoring-System implementieren, das speziell auf die Verarbeitung von Events zugeschnitten ist. Dies könnte die Verwendung von Tools, die Echtzeit-Einblicke und Historienanalysen bieten, einschliessen.

Schliesslich kommt es häufig zu einer unzureichenden Planungsphase bezüglich der Skalierbarkeit. Viele Unternehmen starten eine EDA mit einer Architektur, die bei erhöhtem Event-Aufkommen nicht mehr standhält. Um dies zu vermeiden, sollte die Skalierbarkeit von Anfang an mit eingeplant werden. Dazu zählt die Implementierung von Load-Balancing-Mechanismen und die Berücksichtigung von zukünftigen Systemerweiterungen und -integrationen.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage


  • Tage 1–7: Führen Sie eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Event-Prozesse durch. Identifizieren Sie alle Events und kategorisieren Sie diese nach ihrer Relevanz und Priorität. Erstellen Sie eine Event-Registry, in der alle Ereignisse systematisiert dokumentiert sind.
  • Tage 8–14: Implementieren Sie ein erstes Monitoring- und Logging-System. Beginnen Sie mit der Integration von Tools, die es Ihnen ermöglichen, Echtzeit-Monitoring und detaillierte Log-Bücher zu führen. Evaluieren Sie hierbei Tools wie Prometheus oder Grafana, die sich gut für das Monitoring in EDA-Umgebungen eignen.
  • Tage 15–21: Review der Architektur in Bezug auf Skalierbarkeit. Vergewissern Sie sich, dass die Event-Verarbeitung auch bei hoher Last stabil bleibt. Planen Sie eventuelle Anpassungen und greifen Sie, wenn nötig, auf Best Practices zurück, wie die Implementierung von Load-Balancern und Message Brokern wie Apache Kafka.
  • Tage 22–30: Führen Sie einen Belastungstest durch, um die Leistungsfähigkeit der nun optimierten Architektur unter realitätsnahen Bedingungen zu validieren. Anhand der Testergebnisse sollten Sie weitere Optimierungen vornehmen und sicherstellen, dass alle Prozesse dokumentiert und in der Event-Registry aktualisiert werden.

Mit dieser strukturierten Herangehensweise können Schweizer KMUs die Vorteile einer Event-driven Architecture voll ausschöpfen und gleichzeitig häufige Fehlerquellen umgehen. Eine klare Planung und das Etablieren von geeigneten Überwachungs- und Verwaltungssystemen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.