Frühzeitiges Risikomanagement in KMU-Projekten

Autor: Roman Mayr

Frühzeitiges Risikomanagement in KMU-Projekten

Projektmanagement ·

Risiken frühzeitig zu managen, ist entscheidend für den Erfolg von Projekten in Schweizer KMUs. Werden Risiken erst spät erkannt oder unzureichend behandelt, können unkontrollierte Kosten, Terminverzögerungen und Qualitätsprobleme die Folge sein. Dies lässt sich durch systematisches Risiko­management im frühen Projektstadium vermeiden.

Typische Fehler beim Risikomanagement

Ein häufiger Fehler besteht darin, Risiken nicht ausreichend zu identifizieren. Oftmals werden Risiken nur kurzfristig und oberflächlich betrachtet, anstatt eine detaillierte Analyse durchzuführen. Dies kann durch die Nicht-Einbeziehung des gesamten Projektteams verschärft werden, da nicht alle Perspektiven erfasst werden.

Ein weiterer Fehler ist die Unterschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Auswirkungen von Risiken. Diese falsche Einschätzung führt dazu, dass Risiken als zu unwahrscheinlich betrachtet oder ihre möglichen Schäden als zu gering eingestuft werden, wodurch kritische Risiken unadressiert bleiben.

Nicht selten fehlt es auch an einem klaren Plan für den Umgang mit identifizierten Risiken. Es wird zwar die Existenz eines Risikos erkannt, doch ohne präzise Strategie bleibt die Reaktion im Ernstfall unkoordiniert und ineffizient.

Korrektur der genannten Fehler

Um diese Probleme zu beheben, sollte eine umfassende Risikoidentifikation erfolgen, in die alle relevanten Teammitglieder einbezogen werden. Hierbei bietet es sich an, Methoden wie Brainstorming, Interviews oder Checklisten zu nutzen, um eine Vielzahl an Risikoquellen zu erfassen.

Für die korrekte Einschätzung der Risiken empfiehlt es sich, auf Daten aus vergangenen Projekten zurückzugreifen und die Risiken sowohl quantitativ als auch qualitativ zu bewerten. Dabei sollte der Fokus auf einer objektiven Einschätzung liegen, bei der realistische Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadenpotentiale in Betracht gezogen werden.

Schliesslich ist es unabdingbar, einen detaillierten Risikoaktionsplan zu erarbeiten, der Verantwortlichkeiten, konkrete Massnahmen und zeitliche Vorgaben benennt. Dadurch wird sichergestellt, dass im Falle eines Risikoeintritts umgehend und koordiniert reagiert werden kann.

Handlungsanleitung für die nächsten 14-30 Tage

In der ersten Woche: Führen Sie eine Risikobesprechung mit dem gesamten Team durch, bei der mittels Brainstorming mögliche Risiken identifiziert werden. Nutzen Sie Checklisten und historische Daten als Grundlage für die Diskussion. Halten Sie die identifizierten Risiken in einem Risikoregister fest.

In der zweiten Woche: Analysieren und bewerten Sie die identifizierten Risiken hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Auswirkungen. Nutzen Sie hierfür eine Risiko-Matrix zur Einordnung und priorisieren Sie die Risiken dementsprechend.

In den Wochen drei bis vier: Entwickeln Sie für die priorisierten Risiken einen Aktionsplan. Definieren Sie klare Massnahmen, Verantwortlichkeiten und Zeitrahmen für jedes Risiko. Kommunizieren Sie diesen Plan im Team und sorgen Sie dafür, dass alle Beteiligten ihren Part verstehen und umsetzen können.

Durch diese systematische Vorgehensweise schaffen Sie eine solide Grundlage, um Risiken frühzeitig zu managen und die Erfolgsaussichten Ihres Projektes nachhaltig zu verbessern.