Grenzen der Open-Innovation-Kollaboration erkennen — Überblick

Autor: Roman Mayr

Grenzen der Open-Innovation-Kollaboration erkennen — Überblick

Innovation Management ·

Open Innovation als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Open Innovation kann bei Schweizer KMU erheblich zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen, indem sie externe Ideen und Ressourcen in ihre Innovationsprozesse einbinden und so den Innovationszyklus beschleunigen. Durch die Öffnung der eigenen Unternehmensgrenzen für externe Partner wie Kunden, Lieferanten oder auch Wettbewerber lassen sich vielfältige Sichtweisen nutzen und der eigene Innovationsprozess bereichern.

Typische Fehler und deren Korrektur

Ein häufig auftretender Fehler beim Einsatz von Open Innovation ist die unzureichende Definition von Zielen und Grenzen. Unternehmen starten Projekte ohne klare Vorstellung, was sie konkret erreichen wollen und welche externen Ressourcen dabei helfen können. Dies führt zu einem diffusen Innovationsprozess. Um diesen Fehler zu vermeiden, sollten KMU zu Beginn klare, messbare Ziele definieren und dabei auf klare Fragestellungen und konkrete Probleme fokussieren, die durch externe Inputs gelöst werden sollen.

Ein weiterer typischer Fehler ist die Vernachlässigung von rechtlichen Aspekten, wie etwa die Absicherung geistiger Eigentumsrechte. Oftmals wird die Bedeutung eines robusten rechtlichen Rahmens unterschätzt, was zu Konflikten oder sogar Verlust von geistigem Eigentum führen kann. Die Korrektur besteht in der frühzeitigen Einbeziehung juristischer Expertise und der Ausarbeitung von Verträgen und Vereinbarungen, die Schutzmechanismen für alle beteiligten Parteien bieten.

Schliesslich setzt sich manch ein KMU zu sehr passivem Innovationsmanagement aus, indem es externen Partnern zu viele Freiheiten lässt, wodurch der Fokus verloren gehen kann. Hier ist es entscheidend, strukturiert und gezielt zu arbeiten, beispielsweise durch die Implementierung einer Innovationsplattform oder regelmäßiger Innovationsworkshops, um den Austausch zu kanalisieren und auf die Unternehmensziele auszurichten.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage

In den ersten 14 Tagen sollte das KMU den internen Rahmen für Open Innovation schaffen. Dazu gehören die Festlegung konkreter Ziele, die Identifikation geeigneter externer Partner sowie die Sicherung rechtlicher Grundlagen. Eine kleine Arbeitsgruppe kann dafür verantwortlich gemacht werden, den Prozess zu strukturieren und erste Kontakte zu potenziellen Partnern zu knüpfen.

In den darauffolgenden Wochen, bis zum Ende des 30-Tage-Zeitraums, sollten erste Meetings oder Workshops mit den ausgewählten externen Partnern durchgeführt werden. Diese Sitzungen sollen den Zweck haben, die Ziele und Erwartungen miteinander abzustimmen. Um Klarheit und Effizienz zu schaffen, können Moderatoren hinzugezogen werden, die den Prozess begleiten. Die erarbeiteten Ideen sollten dabei stets auf ihre praktische Umsetzbarkeit hin überprüft und in einem kontinuierlichen Feedback-Prozess verfeinert werden.

Zusammenfassend hilft ein klar strukturierter Einstieg in Open Innovation, Fehler zu vermeiden und das volle Potenzial dieser Strategie für das KMU zu entfalten. Durch das systematische Einbinden externer Ressourcen bei gleichzeitiger Sicherung interner Interessen lässt sich der Innovationsprozess nachhaltig optimieren.