Klärung von Versicherungslücken im Unternehmenskotext

Autor: Roman Mayr

Klärung von Versicherungslücken im Unternehmenskotext

Risikomanagement ·

Um Versicherungslücken zu vermeiden, sollten KMU systematisch ihre bestehenden Versicherungen überprüfen und potenzielle Deckungslücken identifizieren. Oft führen ungenaue Risikobewertungen und unvollständige Vertragskenntnisse zu unerwünschten Versicherungslücken, die im Schadenfall teuer werden können.

Typische Fehler und deren Korrektur

Ein häufiger Fehler besteht darin, Versicherungspolicen nicht regelmässig zu aktualisieren. Viele KMU unterlassen es, Veränderungen im Geschäftsumfeld in ihren Versicherungsschutz einzubeziehen. Ein Beispiel hierfür ist die Erweiterung der Geschäftstätigkeit oder der Umzug an einen neuen Standort, die beide nicht angemessen in die Versicherungsdeckungen aufgenommen werden. Die Korrektur besteht darin, bei jeder wesentlichen Änderung im Betrieb die Versicherungsbedarfsanalyse zu aktualisieren und entsprechende Anpassungen bei den Policen bei den Versicherern zu beantragen.

Ein weiterer typischer Fehler ist die Annahme, dass gesetzliche Mindestanforderungen ausreichend sind. Viele Unternehmen verlassen sich auf Grundversicherungen, welche die gesetzlichen Minimalanforderungen abdecken, bedenken jedoch nicht, dass diese oft bei Weitem nicht alle individuellen Risiken eines Unternehmens abdecken. Hier ist es ratsam, eine detaillierte Risikoanalyse zu erstellen, um spezifische Risiken zu identifizieren und gegebenenfalls spezialisierte Versicherungslösungen zu überlegen, beispielsweise eine Cyber-Versicherung, wenn vermehrt mit sensiblen Kundendaten gearbeitet wird.

Ein dritter Fehler liegt im ungenauen Verständnis der Versicherungsbedingungen. In der Hektik des Geschäftslebens werden oft Details übersehen, die im Versicherungsvertrag festgelegt sind, wie etwa Ausschlüsse oder Selbstbehalte. Eine gründliche Prüfung der Versicherungsverträge und das Verständnis aller Klauseln sind essenziell. Im Zweifelsfall sollte dies mit einem Versicherungsberater besprochen werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Bestandsaufnahme und Klassifizierung: In den ersten sieben Tagen sollten alle bestehenden Versicherungsverträge zusammengetragen und hinsichtlich ihrer Deckung analysiert werden. Dies beinhaltet das Erfassen der wesentlichen Versicherungsdetails wie Prämien, versicherte Risiken und bestehende Ausschlüsse.
  2. Risikobewertung: Im Anschluss daran ist eine umfassende Bewertung der eigenen Risiken durchzuführen. Dies kann in Zusammenarbeit mit einem Risikoexperten geschehen, um sicherzustellen, dass neue oder wachsende Risiken nicht unbemerkt bleiben.
  3. Beratungsgespräch: Vereinbaren Sie in der dritten oder vierten Woche ein Beratungsgespräch mit Ihrem Versicherungsberater, um die neu gewonnenen Erkenntnisse zu diskutieren und potenzielle Anpassungen an den Policen vorzunehmen.
  4. Aktualisierung der Policen: Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen und dem Beratungsgespräch sollten Sie die bestehenden Versicherungen anpassen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Risiken abgedeckt sind. Achten Sie dabei besonders auf neue Risiken, die durch sonstige Geschäftserweiterungen oder veränderten Betriebskontext entstanden sind.

Durch eine systematische Vorgehensweise bei der Überprüfung und Anpassung der Versicherungen lässt sich das Risiko von Versicherungslücken wesentlich reduzieren.