Makellose Prognosen im Finanz-Controlling — Schritt für Schritt

Autor: Roman Mayr

Makellose Prognosen im Finanz-Controlling — Schritt für Schritt

Finanz- & Controlling-Prozesse ·

Zuverlässige Forecasts — Grundlage für finanzielle Stabilität

Forecasts sind für Unternehmen ein unverzichtbares Instrument, um finanzielle Stabilität und Wachstumschancen zu gewährleisten. Doch häufig genügen Vorhersagen den Anforderungen der Realität nicht, und planmässige Geschäftsentwicklung erweist sich als trügerisch. Dieser Artikel beleuchtet typische Fehler bei der Forecast-Erstellung und bietet praxisorientierte Lösungen.

Typischer Fehler: Vernachlässigung vergangener Daten

Ein häufiger Fehler besteht darin, historische Daten unzureichend zu nutzen. Vergangene Geschäftsereignisse und Marktentwicklungen bieten wertvolle Einblicke und helfen, wiederkehrende Muster zu erkennen. Ohne eine gründliche Analyse der Vergangenheit sind Prognosen auf wackligen Beinen erstellt, da aktuelle Annahmen häufig auf unvollständigen oder fehlerhaften Informationen fussen.

*Lösung*: Unternehmen sollten konsequent historische Daten sammeln und analysieren. Dabei kann der Einsatz von Tools zur Datenanalyse unterstützen, um Muster zu identifizieren, die für zukünftige Vorhersagen relevant sind. Eine kritische Überprüfung vergangener Forecasts und deren Abweichungen von tatsächlichen Ergebnissen sollte in regelmässigen Abständen durchgeführt werden.

Typischer Fehler: Übermässiger Optimismus

Bei der Erstellung von Forecasts ist häufiger übermässiger Optimismus anzutreffen. Unrealistische Wachstumsprognosen führen oft zu strategischen Fehlentscheidungen. Die Versuchung, äusserst positive Szenarien zu bevorzugen, kann jedoch verhängnisvoll sein, insbesondere wenn sie nicht ausreichend durch Daten gestützt sind.

*Lösung*: Eine konservative Einschätzung und das Erstellen von Szenarien mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten fördern eine realistischere Sicht. Unternehmen sollten sich darauf konzentrieren, eine ausgewogene Mischung zu finden, die sowohl vielversprechende Chancen als auch potenzielle Risiken berücksichtigt. Es empfiehlt sich, interne und externe Experten zu Rate zu ziehen, um verschiedene Perspektiven einfließen zu lassen.

Typischer Fehler: Unzureichende Kommunikation und Zusammenarbeit

Forecasts, die isoliert ohne Einbezug relevanter Abteilungen erstellt werden, riskieren, wichtige Einsichten zu ignorieren und Entwicklungen falsch zu prognostizieren. Die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen wie Vertrieb, Produktion und Controlling ist unerlässlich, um möglichst präzise Prognosen zu erstellen.

*Lösung*: Etablieren Sie eine vernetzte Arbeitsweise, bei der verschiedene Abteilungen aktiv und regelmässig in den Forecast-Prozess eingebunden werden. Schaffen Sie eine Plattform für den Austausch von Informationen und sichern Sie auf diese Weise, dass alle relevanten Daten und Fachwissen einfliessen. Beziehen Sie auch Mitarbeitende aus internationalen Standorten ein, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Datenaufnahme und -prüfung (Tag 1–7): Beginnen Sie mit der systematischen Erfassung und Überprüfung historischer Daten und erstellen Sie eine detaillierte Analyse bisheriger Forecasts und deren Abweichungen. Prüfen Sie, welche internen und externen Daten für zukünftige Forecasts relevant sein könnten.
  2. Konservativ-kritischer Ansatz (Tag 8–14): Entwickeln Sie, basierend auf realistischer Einschätzung, optimistische, pessimistische und neutrale Forecastszenarien. Nutzen Sie Erkenntnisse aus der Datenanalyse, um fundierte Annahmen zu treffen.
  3. Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit (Tag 15–30): Initiieren Sie regelmässige Meetings mit Vertretern aller relevanten Abteilungen. Fördern Sie offene Diskussionen und den Austausch von Marktinformationen. Dokumentieren Sie gemeinsam entwickelte Forecasts sorgfältig und bestellen Sie ein regelmässiges Update-Intervall sicher.

Durch die Implementierung dieser Strategien und der kontinuierlichen Anpassung an neue Erkenntnisse schaffen Unternehmen die Basis für präzisere Forecasts und erhöhte finanzielle Kontrolle.