Optimale Lieferantenwahl im Einkaufsmanagement — Einkaufsmanagement

Autor: Roman Mayr

Optimale Lieferantenwahl im Einkaufsmanagement — Einkaufsmanagement

Einkaufsmanagement ·

Lieferantenbewertung: Essenziell für ein effizientes Einkaufsmanagement

Eine fundierte Bewertung von Lieferanten ist für ein effizientes Einkaufsmanagement entscheidend, um Kosten zu optimieren und die Qualität der gelieferten Waren und Dienstleistungen sicherzustellen. Oftmals werden jedoch im Bewertungsprozess Fehler gemacht, die zu suboptimalen Entscheidungen führen können.

Typische Fehler in der Lieferantenbewertung


  1. Fehler: Keine klaren Bewertungskriterien
Ein häufiger Fehler ist das Fehlen klar definierter Bewertungskriterien. Dies führt dazu, dass Lieferanten nicht objektiv verglichen werden können, was den Entscheidungsprozess stark beeinträchtigt.

Korrektur: Entwickeln Sie ein festes Set von Bewertungskriterien, das sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren umfasst. Dazu gehören Preisgestaltung, Lieferzuverlässigkeit, Qualität der Produkte, Innovationsfähigkeit und der Kundenservice. Eine Gewichtung der Kriterien kann ebenfalls sinnvoll sein, um die Wichtigkeit einzelner Aspekte zu unterstreichen.

  1. Fehler: Vernachlässigung der langfristigen Leistungsüberwachung
Viele Firmen bewerten ihre Lieferanten nur einmalig oder in zu grossen Abständen. Dies kann dazu führen, dass wichtige Änderungen übersehen werden.

Korrektur: Implementieren Sie einen kontinuierlichen Bewertungsprozess. Setzen Sie regelmässige Bewertungen an, beispielsweise vierteljährlich, um sicherzustellen, dass die Leistungen der Lieferanten konstant bleiben oder sich verbessern.

  1. Fehler: Ignorieren von weichen Faktoren
Bei der Bewertung von Lieferanten wird oft der Fokus zu stark auf harte Faktoren wie Kosten und Lieferzeiten gelegt. Weiche Faktoren wie die Kommunikation oder die Innovationsbereitschaft des Lieferanten werden häufig übersehen.

Korrektur: Integrieren Sie auch weiche Faktoren in Ihre Bewertung. Zum Beispiel können Umfragen unter den Mitarbeitern, die regelmäßig mit den Lieferanten interagieren, wertvolle Einblicke in die Zusammenarbeit und deren Qualität geben.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage

Tag 1-5: Bewertungskriterien festlegen
Setzen Sie eine interne Task Force ein, die innerhalb von fünf Tagen ein Set von Bewertungskriterien erstellt. Achten Sie darauf, dass alle relevanten Abteilungen, wie Qualitätssicherung und Finanzwesen, einbezogen werden, um umfassende Kriterien zu entwickeln.

Tag 6-14: Bewertungssystem implementieren
Wählen Sie ein geeignetes System zur Erfassung und Analyse der Bewertungen. Ein einfaches Punkte- oder Ampelsystem kann hierbei den Einstieg erleichtern. Schulen Sie die involvierten Mitarbeiter, wie das System zu nutzen ist.

Tag 15-20: Erste Bewertung durchführen
Führen Sie eine erste Bewertung Ihrer Hauptlieferanten durch. Nutzen Sie dabei Ihre neuen Kriterien und das Bewertungssystem. Sammeln Sie Feedback von den Mitarbeitern, die am Prozess beteiligt sind, um mögliche Anpassungen vorzunehmen.

Tag 21-30: Analyse und Anpassungen
Analysieren Sie die Ergebnisse der ersten Bewertungen im Team und identifizieren Sie Verbesserungspotenziale sowohl beim Bewertungssystem als auch bei der Lieferantenleistung. Vereinbaren Sie gegebenenfalls Massnahmen mit den Lieferanten zur Leistungsverbesserung und planen Sie eine Folgebewertung in drei Monaten, um die Fortschritte zu kontrollieren.

Eine strukturierte Lieferantenbewertung stellt sicher, dass Ihr Unternehmen stets mit optimalen Partnern zusammenarbeitet und wettbewerbsfähig bleibt. Durch das fortlaufende Monitoring können Sie schnell auf Veränderungen reagieren und sichern somit die Qualität Ihrer Lieferketten langfristig ab.