Optimierung des Cashflows bei KMUs

Autor: Roman Mayr

Optimierung des Cashflows bei KMUs

Finanz- & Controlling-Prozesse ·

Kernaussage: Eine nachhaltige Verbesserung des Cashflows erfordert ein fundiertes Verständnis der Zahlungsströme des Unternehmens, die Optimierung von Bestell- und Zahlungsbedingungen sowie eine effiziente Debitorenverwaltung.

Im Finanzbereich kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) spielen strategische Finanz- und Controlling-Prozesse eine wesentliche Rolle für die Aufrechterhaltung des operativen Geschäfts. Der Cashflow, also der Flüssigkeitsstrom eines Unternehmens, ist dabei von zentraler Bedeutung. Eine optimale Steuerung kann nicht nur die Liquidität sichern, sondern auch die Grundlage für künftiges Wachstum legen.

Typische Fehler und deren Korrektur


  1. Unzureichende Kontrolle der Debitorenbuchhaltung: Viele KMUs vernachlässigen das systematische Management ihrer Forderungen. Das führt dazu, dass Rechnungen verspätet oder gar nicht bezahlt werden, was die Liquidität belastet.

Korrektur: Implementieren Sie ein strenges Mahnwesen. Setzen Sie klare Fristen und kommunizieren Sie diese deutlich an Ihre Kunden. Nutzen Sie ein zuverlässiges Debitorenmanagementsystem, das regelmässig Zahlungsfristen überwacht und bei Überschreitungen automatisch Mahnungen versendet.
  1. Ungünstige Zahlungsbedingungen: Oftmals werden bei Vertragsabschlüssen Zahlungsbedingungen nicht optimal ausgehandelt, was zu einem Ungleichgewicht im Cash Cycle führen kann.

Korrektur: Überprüfen Sie die bestehenden Zahlungs- und Lieferbedingungen mit Ihren Lieferanten. Verhandeln Sie längere Zahlungsziele, während Sie zugleich versuchen, mit Ihren Kunden kürzere Zahlungsziele zu vereinbaren. So reduzieren Sie die Zeit, die Sie auf den Eingang der Zahlungen warten müssen, während Sie Ihre Ausgaben hinauszögern.
  1. Warenvorräte ineffizient verwalten: Ein zu grosser Lagerbestand bedeutet gebundenes Kapital, das nicht für andere geschäftsfördernde Aktivitäten genutzt werden kann.

Korrektur: Führen Sie regelmässige Bestandsanalysen durch, um die optimale Lagermenge zu ermitteln. Nutzen Sie Systeme zur Bestandskontrolle und -planung, um Sicherheitsbestände zu definieren und unnötige Lagerhaltung zu vermeiden.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage


  • 1. Woche: Beginnen Sie mit einer umfassenden Analyse Ihrer aktuellen Cashflow-Situation. Analysieren Sie Ihre Kontodaten des letzten Quartals und identifizieren Sie Hauptbereiche mit Potenzial für Verbesserungen. Richten Sie eine Task Force ein, falls möglich, um strukturell die Cashflow-Probleme zu adressieren.
  • 2. Woche: Optimieren Sie Ihre Debitorenverwaltung. Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeitenden über die aktualisierten Verfahren Ihres Mahnwesens informiert sind. Richten Sie Reminder- und Mahnprozesse ein, die automatisiert laufen können.
  • 3. Woche: Fokussieren Sie auf Ihre Vertrags- und Bestellbedingungen. Verhandeln Sie aktiv mit ausgewählten Lieferanten, um bessere Zahlungsziele zu erzielen. Schulung im Verkaufsteam entscheiden, um bessere Zahlungsbedingungen mit Neubestellungen zu verhandeln.
  • 4. Woche: Implementieren Sie ein neues Bestandsmanagementsystem, falls nötig. Starten Sie mit einer genauen Erfassung aller Lagerbestände und analysieren Sie den durchschnittlichen Lagerumschlag. Setzen Sie auf schrittweise Prozessanpassungen zur Optimierung des Lagerbestands.

Indem Sie diese Schritte umsetzen, können KMUs nicht nur kurzfristige Verbesserungen in ihrem Cashflow erreichen, sondern auch langfristig mehr finanzielle Stabilität und Handlungsfreiheit gewinnen. Die regelmässige Überprüfung und Anpassung der internen Prozesse bleibt dabei essenziell.