Präzise Bewertungskriterien im Lieferantenmanagement — Überblick

Lieferantenbewertung: Klarheit im Einkaufsmanagement

Die Bewertung von Lieferanten spielt eine entscheidende Rolle im Einkaufsmanagement, da sie die Grundlage für nachhaltige Geschäftsbeziehungen und optimale Beschaffungsprozesse bildet. Ohne eine systematische Bewertung kann es zu höheren Kosten, Verzögerungen und einer verminderten Qualität der Produkte oder Dienstleistungen kommen. Daher ist es unerlässlich, Bewertungsverfahren sorgfältig zu planen und konstant anzupassen.

Typische Fehler bei der Lieferantenbewertung

1. Unklare Bewertungskriterien:

Häufig wird übersehen, dass die Entscheidungskriterien für die Lieferantenbewertung nicht klar definiert sind. Dies führt dazu, dass Bewertungen widersprüchlich und nicht nachvollziehbar sind. Kriterien sollten stets eindeutig und messbar sein, etwa "Lieferpünktlichkeit", "Produktqualität" oder "Preis-Leistungs-Verhältnis".

*Korrektur:* Setzen Sie sich mit den relevanten Abteilungen zusammen und erarbeiten Sie präzise, messbare Bewertungskriterien. Sorgen Sie dafür, dass diese Kriterien allen Beteiligten bekannt sind und regelmässig auf ihre Aktualität überprüft werden.

1. Mangelhafte Datenbasis:

Eine unzureichende Datenerfassung und -analyse führt häufig zu fehlerhaften oder verzerrten Bewertungen. Wenn die notwendigen Daten nicht regelmässig und systematisch erhoben werden, leidet die Aussagekraft der Bewertung erheblich.

*Korrektur:* Implementieren Sie ein robustes System zur kontinuierlichen Datenerfassung. Nutzen Sie Softwarelösungen, die es ermöglichen, Daten automatisch zu generieren und zu analysieren. So entsteht eine fundierte und belastbare Datenbasis für Ihre Entscheidungen.

1. Einseitige Bewertungsperspektive:

Oftmals wird die Bewertung nur aus der Perspektive der Einkaufsabteilung durchgeführt, während andere relevante Abteilungen, wie beispielsweise die Qualitätskontrolle oder das Lager, nicht in den Prozess eingebunden sind. Dies führt zu einem unvollständigen Bild des Lieferanten.

*Korrektur:* Involvieren Sie verschiedene Unternehmensbereiche, um eine umfassende Sichtweise zu gewinnen. Etablieren Sie interdisziplinäre Teams, die regelmässig Berichte und Feedback aus unterschiedlichen Perspektiven zusammenführen.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage

1. Woche 1: Analysephase

• Identifizieren Sie die aktuellen Bewertungskriterien und -prozesse.
• Führen Sie eine Analyse durch, um Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

1. Woche 2: Entwicklung

• Entwickeln Sie in Zusammenarbeit mit den relevanten Abteilungen präzise und messbare Bewertungskriterien.
• Richten Sie ein System zur regelmässigen Datenerfassung ein.

1. Woche 3: Implementierung

• Schulen Sie Ihr Team bzgl. des neuen Bewertungssystems und betonen Sie die Wichtigkeit der erhobenen Daten.
• Starten Sie mit der praktischen Anwendung der neuen Kriterien und Prozesse und sammeln Sie dabei erste Daten.

1. Woche 4: Überprüfung

• Evaluieren Sie die ersten Ergebnisse und holen Sie Feedback von allen beteiligten Abteilungen ein.
• Optimieren Sie gegebenenfalls das System auf Basis der gesammelten Daten und Rückmeldungen.

Durch die konsequente Umsetzung dieser Schritte kann eine klarere, objektivere und umfassendere Lieferantenbewertung erreicht werden, die langfristig zu einer stärkeren und effizienteren Lieferantenbeziehung beiträgt.