Promptsicherheit in der Unternehmensintegration — Schritt für Schritt

Autor: Roman Mayr

Promptsicherheit in der Unternehmensintegration — Schritt für Schritt

LLM-Sicherheit & Governance ·

Prompt Injection abwehren: Klarheit und Sicherheit im Einsatz von LLMs

Die Integration von grossen Sprachmodellen (LLMs) in Unternehmensprozesse birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Ein besonders dringliches Sicherheitsproblem stellt die sogenannte Prompt Injection dar. Diese bezeichnet den Missbrauch von Eingabedaten, um das Verhalten des Modells unerwünscht zu beeinflussen. Um diese Bedrohung gezielt zu minimieren, ist es entscheidend, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und gezielte Schutzmassnahmen einzuleiten.

Typische Fehler und deren Korrektur


  1. Unzureichende Validierung der Eingabedaten
Fehler: Oft fehlt eine rigorose Prüfung der Daten, die Nutzer in das Modell eingeben. Dies eröffnet Schlupflöcher für schadhafte Eingaben, welche die Auswirkungen von Prompt Injections begünstigen können.
Korrektur: Implementieren Sie strikte Validierungsmechanismen, die alle Nutzereingaben auf potenzielle Anomalien prüfen, bevor sie an das Sprachmodell weitergeleitet werden. Dies beinhaltet auch die Verwendung von Whitelisting, um sicherzustellen, dass nur zulässige Eingaben akzeptiert werden.
  1. Fehlende Isolation zwischen Modell und Applikation
Fehler: Wenn Applikationen den LLMs direkten Zugriff auf kritische Systeme oder Daten gewähren, kann eine Prompt Injection weitreichende Schäden verursachen.
Korrektur: Trennen Sie die LLMs strikt von sensiblen Systemen. Nutzen Sie API-Gateways oder Microservices-Architekturen, um sicherzustellen, dass das Modell ausschliesslich auf nicht-kritische Daten zugreifen kann. Diese Isolation schützt die Kernsysteme vor unautorisierten Eingriffen.
  1. Mangelnde Überwachung und Protokollierung
Fehler: Eine unzureichende Überwachung des Datenverkehrs zwischen Nutzer und Modell kann dazu führen, dass infizierte Eingaben unbemerkt bleiben.
Korrektur: Etablieren Sie ein umfassendes Monitoring-System, welches alle Interaktionen zwischen Nutzern und Modell in Echtzeit überwacht und protokolliert. Verwenden Sie Anomalieerkennungstechnologien, um ungewöhnliches Verhalten sofort zu identifizieren und darauf reagieren zu können.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. *Risikoanalyse durchführen*: Beginnen Sie mit einer detaillierten Überprüfung Ihrer bestehenden LLM-Implementierungen, um potenzielle Eingabepunkte für Prompt Injections zu identifizieren. Priorisieren Sie Schwachstellen basierend auf ihrer potenziellen Schwere.
  2. *Sicherheitsprotokolle aktualisieren*: Entwickeln Sie aktualisierte Sicherheitsrichtlinien, die spezifische Massnahmen zur Abwehr von Prompt Injections enthalten. Richten Sie ein Sicherheitsbewusstseinstraining für Ihre Entwickler und Nutzer ein, um diese Risiken und geeignete Gegenmassnahmen bekannt zu machen.
  3. *Technische Schutzmassnahmen implementieren*: Setzen Sie die oben genannten Korrekturen um, insbesondere in Bezug auf die Eingabevalidierung und die Implementierung von API-Gateways zur strikten Trennung der Systeme. Implementieren Sie ein skalierbares Überwachungssystem, das Anomalien in Echtzeit erkennen kann.
  4. *Testen und Validieren*: Führen Sie Penetrationstests durch, um die Wirksamkeit der neu implementierten Sicherheitsmechanismen zu überprüfen. Justieren Sie die Massnahmen basierend auf den Ergebnissen dieser Tests nach.
  5. *Kontinuierliche Überwachung*: Etablieren Sie ein laufendes Überwachungs- und Auditverfahren, um die Sicherheit Ihres Systems langfristig zu gewährleisten. Überwachen Sie aktuelle Entwicklungen im Bereich der LLM-Sicherheitsforschung und passen Sie Ihre Strategien entsprechend an.

Durch systematische Planung und Umsetzung dieser Schritte können Unternehmen die Bedrohung durch Prompt Injections signifikant reduzieren und die Sicherheit ihrer LLM-gestützten Anwendungen nachhaltig gewährleisten.