
Reserved Instances: Kostenfallen vermeiden durch Strategie
Reserved Instances (RIs) spielen eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Cloud-Kosten für viele KMU, indem sie Rabatte für langfristige Verpflichtungen bieten. Dennoch schöpfen viele Unternehmen das Einsparpotenzial dieser Option nicht voll aus, sei es durch Missverständnisse bei der Implementierung oder durch unzureichende Anpassung an den tatsächlichen Bedarf.
Typische Fehler bei der Nutzung von Reserved Instances
Unzureichende Bedarfsanalyse: Ein häufiger Fehler besteht darin, ohne gründliche Analyse der tatsächlichen Nutzung RIs zu erwerben. Dies führt oft dazu, dass zu viele oder zu wenige RIs gekauft werden, was entweder zu unnötigen Kosten oder zu versäumten Einsparungen führt. Behebung: Vor dem Kauf von RIs sollten Unternehmen eine detaillierte Analyse ihrer historischen Nutzung und eine Vorhersage des künftigen Bedarfs durchführen. Tools zur Überwachung der Cloud-Ressourcen können bei der Erstellung eines klaren Bedarfsbildes hilfreich sein.
Falsche Laufzeitwahl: Unternehmen treffen oft eine falsche Entscheidung bezüglich der Laufzeit der RIs. Der Markt bietet in der Regel RIs mit einem Jahr oder drei Jahren Laufzeit an. Die Wahl der falschen Laufzeit kann zur Folge haben, dass ein Unternehmen an nicht benötigte RIs gebunden ist oder von Engpässen betroffen ist. Behebung: Unternehmen sollten eine ausgewogene Portfolio-Strategie verfolgen, bei der eine Mischung aus unterschiedlichen Laufzeiten eingeplant wird, um sowohl Flexibilität als auch Kostenoptimierung zu gewährleisten.
Mangel an Flexibilität: Viele Unternehmen scheitern an der optimalen Nutzung von Convertible RIs, die eine gewisse Flexibilität hinsichtlich Typ, Plattform oder Region bieten. Diese Flexibilität bleibt oft ungenutzt, da Unternehmen die Möglichkeiten nicht voll ausschöpfen oder den Konversionsprozess scheuen. Behebung: Ein genauer Plan zur regelmäßigen Überprüfung und Anpassung von RIs sollte aufgestellt werden, um die sich ändernden Anforderungen und technologischen Entwicklungen dynamisch berücksichtigen zu können.
Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage
Erheben Sie zuerst eine detaillierte Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Cloud-Nutzung und prüfen Sie, wo Ihre grössten Ausgaben anfallen. Sammeln Sie historische Daten über mindestens die letzten sechs Monate, um Trends und Muster zu erkennen.
Erstellen Sie ein Modell zur Bedarfsprognose auf Basis der erhobenen Daten. Beziehen Sie in diese Prognose saisonale Schwankungen und geplante Geschäftsänderungen ein, um zu einer fundierten Vorhersage zu gelangen.
Planen Sie den Einkauf von RIs entsprechend Ihrer Bedarfsanalyse und lassen Sie sich erkannte Lücken oder Überschüsse gezielt berücksichtigen. Suchen Sie den Dialog mit Ihrem Cloud-Dienstleister, um die besten Angebote und Möglichkeiten zu nutzen.
Einrichten eines Überprüfungssystems zur regelmäßigen Bewertung der RI-Nutzung, idealerweise monatlich. Diese Überprüfung sollte flexibel auf Änderungen im Geschäftsmodell oder unvorhersehbare Entwicklungen reagieren können.
Implementieren Sie Überwachungs- und Reporting-Tools, um kontinuierliche Einblicke in die Ressourcennutzung und -auslastung zu erhalten. Dadurch können Sie flexibel Anpassungen vornehmen und Ihre Strategie für Reserved Instances kontinuierlich optimieren.
Durch den gezielten Einsatz von Reserved Instances können erhebliche Kosteneinsparungen erzielt und gleichzeitig die Flexibilität in der Cloud-Ressourcennutzung erhöht werden. Ein gut strukturierter Plan und fortlaufende Analyse sind hierfür unerlässlich.