Reserved Instances — Strategien für Kosteneffizienz — Überblick

Autor: Roman Mayr

Reserved Instances — Strategien für Kosteneffizienz — Überblick

Cloud-Kostenoptimierung ·

Beim Einsatz von Cloud-Diensten sind Reserved Instances (RIs) eine effektive Möglichkeit, um Kosten erheblich zu reduzieren. Sie bieten Unternehmen die Gelegenheit, für einen festgelegten Zeitraum Kapazitäten im Voraus zu reservieren und im Vergleich zu On-Demand-Preismodellen spürbare Einsparungen zu erzielen. Trotz ihres Potenzials, die Cloud-Ausgaben zu senken, gibt es typische Fehler, die den vollen Nutzen von Reserved Instances schmälern können.

Fehler 1: Fehlende Bedarfsanalyse

Ein häufiger Fehler ist der Kauf von Reserved Instances ohne eine sorgfältige Bedarfsanalyse. Unternehmen greifen oft zu RIs, weil sie die möglichen Kosteneinsparungen attraktiv finden, doch ohne eine klare Analyse kann dies zu einer übermässigen oder unpassenden Zuteilung führen.

*Lösung:* Vor dem Kauf sollten Unternehmen die Nutzungsmuster ihrer Cloud-Infrastruktur genau analysieren. Besonders wichtig sind dabei die langfristigen Trends im Ressourcenverbrauch und die spezifischen Anforderungen einzelner Anwendungen. Ein detaillierter Vergleich zwischen dieser Bedarfsprognose und den verfügbaren RI-Optionen ist unerlässlich, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Fehler 2: Falsche Laufzeitwahl

Unternehmen entscheiden sich häufig für die falsche Laufzeit der Reserved Instances. Die Wahl zwischen ein, zwei oder drei Jahren sollte gut überlegt sein, da sich die Cloud-Anforderungen in dieser Zeitspanne erheblich ändern können.

*Lösung:* Eine flexible Kombination aus kürzeren und längeren Laufzeiten kann helfen, Risiken zu minimieren. Unternehmen sollten eine Bewertung durchführen, um die Stabilität ihrer Workloads und die erwarteten Veränderungen in ihrer Geschäftsstrategie zu berücksichtigen. Der Einsatz von Convertible Reserved Instances kann ebenfalls eine gute Strategie sein, da sie mehr Flexibilität bieten.

Fehler 3: Regionale Fehlallokation

Ein weiterer Fehler besteht darin, Reserved Instances in der falschen geografischen Region zu buchen. Unterschiedliche Regionen haben unterschiedliche Preismodelle und Kapazitäten, weshalb eine Fehlallokation die erwarteten Einsparungen mindern kann.

*Lösung:* Unternehmen sollten vorab prüfen, aus welcher Region ihre meisten Nutzer auf die Anwendungen zugreifen und wie sich dies auf die Latenzzeiten und Datenübertragungskosten auswirkt. Ein Abgleich der grossen Nutzerregionen mit den verfügbaren RI-Angeboten in diesen Regionen kann zu erheblichen Effizienzgewinnen führen.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Analyse der aktuellen Cloud-Nutzung: Nutzen Sie die ersten Tage der Handlungsphase, um eine vollständige Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Cloud-Ressourcennutzung und -anforderungen durchzuführen. Identifizieren Sie sowohl fixe als auch variable Workloads.
  2. Erstellung eines Bedarfsplans: Entwickeln Sie auf Basis dieser Analyse einen Bedarfsplan, der Ihre erwarteten Workload-Muster und Wachstumsprognosen berücksichtigt. Sehen Sie dies als eine dynamische Prognose, die regelmässig überprüft wird.
  3. Bewertung der derzeitigen Reserved Instances: Prüfen Sie Ihre bestehenden Reserved Instances auf Effizienz und Nutzung. Überlegen Sie, ob Anpassungen, wie der Wechsel zu Convertible RIs oder Änderungen in den Laufzeiten, erforderlich sind.
  4. Optimierungsvorschläge umsetzen: Basierend auf Ihrer Analyse und der Bedarfsplanung, tätigen Sie überlegte Einkäufe von Reserved Instances oder nehmen Sie Anpassungen vor. Beginnen Sie mit einem kleinen Teil Ihrer Kapazitätsanforderungen, um Risiken zu minimieren, und bauen Sie langsam aus, während Sie Erfahrungen sammeln und die Effizienz der eingesetzten RIs sicherstellen können.

Diese Schritte helfen Ihnen, Fehler bei der Nutzung von Reserved Instances zu vermeiden und maximale Einsparungen zu erzielen. Überprüfen und optimieren Sie regelmässig Ihre Strategie, um den sich verändernden Geschäftsbedürfnissen gerecht zu werden.