Resilienzstrategien für Unternehmen — Praxis — Praxis — Praxis

Autor: Roman Mayr

Resilienzstrategien für Unternehmen — Praxis — Praxis — Praxis

Business Continuity ·

Unternehmen sehen sich zunehmend mit unvorhersehbaren Ereignissen konfrontiert, die ihre Abläufe stören können. Der Aufbau von Resilienz wird daher zu einem entscheidenden Faktor für die Sicherstellung der Geschäftskontinuität. Der folgende Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte zur Stärkung der Unternehmensresilienz, zeigt typische Fehler auf und bietet eine umsetzbare Anleitung für die kommenden Wochen.

Typische Fehler beim Aufbau von Resilienz

Ein häufig beobachteter Fehler ist der unzureichende Einbezug aller Geschäftsbereiche bei der Resilienzplanung. Oftmals wird die Verantwortung für die Business Continuity lediglich auf die IT-Abteilung übertragen, während kritische Geschäftsprozesse und Kundeninteraktionen ausser Acht gelassen werden. Dies führt zu einer lückenhaften Resilienzstrategie, die im Krisenfall unzureichend ist. Abhilfe schafft hier eine ganzheitliche Herangehensweise, bei der alle Unternehmensbereiche mit einbezogen werden, um ein umfassendes Sicherheitsnetz zu schaffen.

Ein weiterer Fehler ist die fehlende Aktualisierung und Prüfung der Resilienzpläne. Pläne, die in der Schublade liegen und nicht regelmässig auf Aktualität geprüft werden, können im Ernstfall nutzlos sein. Unternehmen sollten ihre Pläne mindestens jährlich überprüfen und anpassen, basierend auf neuen Erkenntnissen und veränderten Rahmenbedingungen.

Zudem vernachlässigen viele Unternehmen die Wichtigkeit von Mitarbeiterschulungen im Bereich Resilienz. Mitarbeiter sind wesentliche Träger der Unternehmensprozesse und müssen im Krisenfall angemessen vorbereitet und verwaltet werden. Kontinuierliche Schulungen und Übungen sind essenziell, um sicherzustellen, dass jeder im Unternehmen die Resilienzstrategie versteht und im Ernstfall effektiv umsetzen kann.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage

In den folgenden Wochen können Unternehmen konkrete Schritte unternehmen, um ihre Resilienz zu stärken:

Woche 1–2: Beginnen Sie mit einer Ist-Analyse aller Geschäftsprozesse. Identifizieren Sie kritische Prozesse, die im Falle einer Störung vorrangig geschützt werden müssen. Ziehen Sie alle Abteilungen in die Analyse mit ein, um sicherzustellen, dass keine wichtigen Aspekte übersehen werden.

Woche 3: Konsolidieren Sie die gewonnenen Erkenntnisse und entwickeln Sie einen umfassenden Resilienzplan. Dieser sollte Massnahmenpläne für verschiedene Krisenszenarien enthalten. Beachten Sie hierbei, dass auch Lieferketten und externe Partner in die Planung einbezogen werden.

Woche 4: Führen Sie ein Simulationsszenario durch, um die Wirksamkeit des Resilienzplans zu testen. Inkludieren Sie alle relevanten Abteilungen und schulen Sie Ihre Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass sie den Plan und ihre Rolle darin verstehen.

Mit dieser strukturierten Vorgehensweise schaffen Unternehmen die Grundlage für eine belastbare Organisation, die in der Lage ist, Störungen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen. Die Investition in Resilienz ist eine Investition in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität des Unternehmens.