Rhetorik & Strategie in Preisverhandlungen — Verhandlungsführung

Autor: Roman Mayr

Rhetorik & Strategie in Preisverhandlungen — Verhandlungsführung

Verhandlungsführung ·

In der Kunst der Verhandlungsführung ist die Fähigkeit, Preisgespräche erfolgreich zu meistern, ein entscheidender Erfolgsfaktor. Diese Kompetenz erfordert nicht nur ein fundiertes Verständnis der eigenen Position, sondern auch die Fähigkeit, den Verhandlungspartner zu verstehen und zu überzeugen. Der folgende Artikel befasst sich mit typischen Fehlern, die in Preisverhandlungen auftreten können, und bietet konkrete Anleitungen zur Verbesserung über die nächsten Wochen.

Typische Fehler und deren Korrektur

Ein häufiger Fehler in Preisgesprächen ist die unzureichende Vorbereitung. Viele Verhandler gehen in ein Gespräch, ohne die Marktverhältnisse oder die spezifischen Bedürfnisse des Verhandlungspartners genau zu kennen. Diese Nachlässigkeit kann dazu führen, dass Verhandlungspartner besser informierte Alternativen offerieren oder den Verhandler unter Druck setzen. Die Korrektur besteht darin, umfassende Recherchen durchzuführen und sich über aktuelle Marktpreise sowie die finanzielle Situation und die Bedürfnisse des Gegenübers im Klaren zu sein.

Ein weiterer Fehler ist das übermässige Nachgeben aufgrund von Unsicherheiten oder unzureichendem Selbstvertrauen. Verhandler sind oft bereit, frühzeitig Zugeständnisse zu machen, aus Angst, den potenziellen Verkauf oder Auftrag zu verlieren. Dies kann korrigiert werden, indem man klare Preisuntergrenzen festlegt und sich mental darauf vorbereitet, diese während der Verhandlungen zu verteidigen.

Ein dritter typischer Fehler ist die Unfähigkeit, die Stille zu ihrem Vorteil zu nutzen. Viele Menschen fühlen sich unwohl mit Schweigepausen und füllen diese mit überflüssigen Informationen oder Zugeständnissen. Um dies zu korrigieren, sollte man lernen, Stille als Werkzeug einzusetzen, das dem Verhandlungspartner Raum gibt, sich mit seiner Position auseinanderzusetzen, und ihm gleichzeitig signalisiert, dass man nicht unter Druck steht.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Tägliche Vorbereitung üben: Nehmen Sie sich jeden Tag eine halbe Stunde Zeit, um verschiedene Szenarien Ihrer Preisverhandlung vorzubereiten. Recherchieren Sie Konkurrenten, deren Preise, und ermitteln Sie den Wert Ihres Angebots gegenüber diesen. Erstellen Sie ein Briefing-Dokument, das als Grundlage für Ihre Verhandlungen dient.
  2. Selbstvertrauen stärken: Trainieren Sie Ihre Verhandlungssicherheit durch Rollenspiele mit Kollegen oder Mentoren. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihre festgelegten Preisuntergrenzen durchzusetzen. Reflektieren Sie nach jeder Übung Ihre Leistung und notieren Sie Verbesserungsmöglichkeiten.
  3. Stille gezielt einsetzen: Üben Sie, sich während Gesprächen mit Stille wohlzufühlen. Beginnen Sie damit in alltäglichen Gesprächen, indem Sie bewusst Pausen machen, bevor Sie antworten. Dieses Verhalten kann in simulierten Verhandlungsgesprächen erweitert werden.
  4. Nachverhandlungsphase nicht vernachlässigen: Entwickeln Sie Strategien für die Zeit nach dem Preisgespräch, um das Erreichte zu konsolidieren. Dazu gehört z. B. das Ausarbeiten von Vertragsdetails und der Aufbau von langfristigen Beziehungen zum Verhandlungspartner.

Indem Sie in den kommenden Wochen systematisch an diesen Aspekten arbeiten, werden Sie Ihre Kompetenz in Preisverhandlungen wesentlich verbessern und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Ihre Gespräche erfolgreich zum Abschluss zu bringen.