Schritte zur erfolgreichen Smart Factory — Schritt für Schritt

Autor: Roman Mayr

Schritte zur erfolgreichen Smart Factory — Schritt für Schritt

Industrie 4.0 ·

Industrie 4.0 fordert Schweizer KMU dazu auf, den Schritt in Richtung Smart Factory zu wagen. Eine Smart Factory zeichnet sich durch voll automatisierte Produktionsprozesse und den intelligenten Einsatz von Daten aus, um Effizienz und Flexibilität zu steigern. Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, sollten typische Fallstricke vermieden werden und klare, umsetzbare Schritte ergriffen werden.

Typische Fehler bei der Implementierung einer Smart Factory

Eine typische Herausforderung bei der Umstellung zur Smart Factory ist die unzureichende Integration bestehender Technologien. Viele Unternehmen versuchen, neue digitale Lösungen unüberlegt über bestehende Systeme zu stülpen. Dies führt oft zu Komplikationen und ineffizienten Prozessen. Die Korrektur liegt in einer umfassenden Bestandsaufnahme der aktuellen Systeme und einer schrittweisen, gut geplanten Integration neuer Techniken, die harmonisch zu den bestehenden Prozessen passen.

Ein weiterer häufiger Fehler ist das Fehlen klarer Zielvorgaben. Ohne konkrete Ziele ist es schwierig, den Fortschritt zu messen und Anpassungen vorzunehmen. Unternehmen sollten spezifische, messbare und zeitgebundene Ziele definieren, die sich auf wesentliche Aspekte wie Produktionszeit, Qualität oder Energieverbrauch beziehen. Dies schafft eine klare Orientierung und Motivation für alle Beteiligten.

Schliesslich unterschätzt man oft die Bedeutung des Schulungs- und Kulturwandels. Eine Smart Factory erfordert nicht nur technisches Wissen, sondern auch eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und Verbesserns. Mitarbeiter sollten regelmässig geschult werden, um neue Technologien effizient nutzen zu können. Eine offene Kommunikationskultur fördert den Austausch von Ideen und die Innovationsbereitschaft.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Bestandsaufnahme und Evaluierung: Beginnen Sie mit einer detaillierten Analyse Ihrer aktuellen Produktionssysteme. Identifizieren Sie Bereiche, die sich durch Automatisierung und Digitalisierung verbessern lassen, und erstellen Sie eine Liste von Technologien, die bereits vorhanden sind und jenen, die hinzugefügt werden müssen.
  2. Zielsetzung und Planung: Entwickeln Sie klare Ziele für die Smart Factory, die sowohl kurzfristig als auch langfristig orientiert sind. Legen Sie Prioritäten fest und erstellen Sie eine Roadmap für die Umsetzung. Stellen Sie sicher, dass alle Entscheidungsträger im Unternehmen mit den Zielen und Plänen vertraut sind und sie unterstützen.
  3. Schulungskonzept entwickeln: In dieser Phase sollten Sie ein Konzept für die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter erarbeiten. Planen Sie Kurse und Workshops, die sowohl technisches Wissen als auch Soft Skills wie Problemlösung und Kommunikation fördern können. Bestimmen Sie interne oder externe Fachkräfte zur Durchführung der Schulungen.
  4. Erste Pilotprojekte umsetzen: Wählen Sie einen kleinen, überschaubaren Bereich des Produktionsprozesses, in dem ein Pilotprojekt gestartet werden kann. Setzen Sie in diesem Bereich gezielt eine neue Technologie oder ein neues Verfahren ein, um erste Erfahrungen zu sammeln. Dokumentieren Sie alle Schritte und Ergebnisse, um daraus Erkenntnisse für den weiteren Rollout zu gewinnen.
  5. Feedback und Anpassung: Sammeln Sie Feedback von den Mitarbeitern, die an den Pilotprojekten beteiligt sind. Bewerten Sie die Ergebnisse hinsichtlich Zielerreichung und Effizienz. Passen Sie Prozessschritte an, wenn dies notwendig ist, und bereiten Sie die Ausweitung auf weitere Bereiche der Produktion vor.

Durch die Beachtung dieser Schritte legen Schweizer KMU den Grundstein für eine erfolgreiche Transformation zur Smart Factory, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Effizienzsteigerungen verspricht.