Sicherheitsbewusstsein für Phishing verbessern

Autor: Roman Mayr

Typische Fehler bei der Phishing-Erkennung

Cybersecurity Awareness ·

Phishing-Erkennung: Klare Signale verstehen und reagieren

Phishing-Angriffe sind eine der häufigsten und gefährlichsten Bedrohungen für Unternehmen jeder Grösse, einschliesslich KMUs in der Schweiz. Der Schlüssel zur Minderung dieses Risikos liegt in der Fähigkeit, Phishing-Versuche zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Indem wir die typischen Fehler beim Erkennen solcher Angriffe verstehen und korrigieren, können wir unsere Cybersecurity-Massnahmen entscheidend verbessern.

Typische Fehler bei der Phishing-Erkennung


  1. Unaufmerksamkeit bei E-Mail-Absendern und URLs
Ein häufiger Fehler besteht darin, E-Mail-Absender und in E-Mails eingebettete Links nicht sorgfältig zu prüfen. Phishing-E-Mails täuschen oft eine vertrauenswürdige Quelle vor, indem sie Absenderadressen verwenden, die nur geringfügig von legitimen Adressen abweichen. Ebenso werden oft täuschend echte URLs eingesetzt, die auf den ersten Blick echt wirken, jedoch leicht abweichend sind.

Korrektur: Entwickeln Sie ein geschultes Auge für Details. Überprüfen Sie stets E-Mail-Adressen und URLs auf Abweichungen. Bewegen Sie die Maus über Links, um die tatsächliche Webadresse anzuzeigen, bevor Sie darauf klicken. Melden Sie verdächtige E-Mails unverzüglich Ihrer IT-Abteilung.

  1. Ignorieren von ungewöhnlichen Anfragen
Phishing-Mails enthalten oft Anfragen, die von der Norm abweichen, wie z.B. dringende Bitten um Überweisung oder Bestätigungen von Login-Daten. Diese Art von Social Engineering spielt mit der Dringlichkeit, um unerfahrene oder gestresste Mitarbeitende zu übertölpeln.

Korrektur: Schulen Sie sich darin, auf Auffälligkeiten in Anfragen zu achten. Jede ungewöhnliche oder dringende Anforderung sollte eine rote Flagge aufwerfen. Validieren Sie solche Anfragen direkt durch Rücksprache mit der betreffenden Person oder Abteilung über alternative Kommunikationswege.

  1. Übersehen von verdächtigen Anhängen
Ein weiterer häufiger Fehler ist das blinde Öffnen von E-Mail-Anhängen. Verdächtige Anhänge können Malware oder Ransomware enthalten und erheblichen Schaden anrichten, wenn sie geöffnet werden.

Korrektur: Öffnen Sie keine Anhänge von unbekannten Absendern oder wenn der Anhang atypisch erscheint. Selbst wenn der Absender vertraut wirkt, prüfen Sie die Echtheit der E-Mail, insbesondere wenn Sie nicht mit einem Anhang gerechnet haben.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Schulung und Sensibilisierung
Organisieren Sie eine Schulung innerhalb der nächsten zwei Wochen, um das Bewusstsein für Phishing zu schärfen. Nutzen Sie dabei reale Beispiele und fördern Sie interaktive Szenarien zur Erkennung von Phishing-Merkmalen.
  1. Implementierung von simulierten Phishing-Tests
Planen und führen Sie innerhalb von 30 Tagen simulierte Phishing-Tests durch, um das Erlernte praktisch zu erproben. Diese Tests bieten eine wertvolle Möglichkeit, Verhaltensmuster zu analysieren und Schwachstellen in der Belegschaft zu identifizieren.
  1. Festlegung eines klaren Meldeprozesses
Stellen Sie sicher, dass ein klarer und einfacher Meldeprozess für verdächtige E-Mails existiert und von allen Mitarbeitenden verstanden wird. Aktualisieren Sie diesen Prozess, falls erforderlich. Förderung einer Kultur des offenen Dialogs über Cybersecurity-Vorfälle.

Durch das Erkennen und richtige Reagieren auf Phishing-Versuche können KMUs in der Schweiz ihre Cybersecurity entscheidend stärken und sich besser gegen potenzielle Gefahren wappnen. Die konsequente Umsetzung dieser Massnahmen innerhalb der kommenden Wochen wird die Resilienz Ihres Unternehmens nachhaltig erhöhen.