Strategische Karriereplanung durch gezielte Weiterbildung — Überblick

Autor: Roman Mayr

Strategische Karriereplanung durch gezielte Weiterbildung — Überblick

Mitarbeiterentwicklung & HR ·

Weiterbildung ist ein essenzielles Element der Mitarbeiterentwicklung. Sie steigert nicht nur die Fachkompetenz und Motivation der Mitarbeitenden, sondern ist auch ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz. Eine strategisch geplante Weiterbildung ist jedoch nicht nur eine Möglichkeit, Fähigkeiten zu erweitern, sondern erfordert präzise Vorbereitung und Umsetzung. Der Schlüssel liegt darin, Weiterbildung gezielt und überlegt anzugehen, um Fehler zu vermeiden, die Ressourcen kosten und den gewünschten Nutzen schmälern können.

Typische Fehler bei der Planung

Ein häufiger Fehler ist das Aneinanderreihen von Fortbildungsprogrammen ohne klare Ausrichtung. Oftmals werden Kurse und Seminare einmalig oder ohne Rücksicht auf die übergeordneten Unternehmensziele ausgewählt. Mitarbeitende besuchen Schulungen, die nicht auf die langfristigen Anforderungen des Unternehmens abgestimmt sind, was zu Frustration und unzureichender Zielerreichung führen kann. Die Korrektur besteht darin, Weiterbildungsmassnahmen an den strategischen Zielen des Unternehmens auszurichten. Bevor ein Weiterbildungsprogramm in Betracht gezogen wird, sollte geklärt werden, welche Kompetenzen das Unternehmen braucht, um kommende Herausforderungen zu bewältigen.

Ein weiterer Fehler besteht darin, die individuellen Entwicklungsbedürfnisse der Mitarbeitenden zu ignorieren. Unternehmen tendieren manchmal dazu, standardisierte Programme für alle anzubieten, ohne die spezifischen Stärken, Schwächen und Karriereziele der Einzelnen zu berücksichtigen. Dadurch fühlen sich Mitarbeitende nicht vollumfänglich wahrgenommen und gefördert. Die bessere Vorgehensweise ist ein personalisierter Ansatz. Durch regelmässige Feedbackgespräche und individuelle Entwicklungspläne kann sichergestellt werden, dass jede Weiterbildung nicht nur dem Unternehmen, sondern auch dem Mitarbeitenden einen Mehrwert bietet.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Bedarfsanalyse durchführen: Analysieren Sie die strategischen Ziele Ihres Unternehmens und identifizieren Sie die erforderlichen Kompetenzen, um diese Ziele zu erreichen. Befragen Sie Führungskräfte und Teammitglieder zu den aktuellen Herausforderungen und Entwicklungsbedarfen.
  2. Individuelle Entwicklungsziele setzen: In persönlichen Gesprächen sollten Führungskräfte mit ihren Mitarbeitenden klären, welche persönlichen Entwicklungsziele und Interessen bestehen. Diese Informationen sollten dokumentiert und in die Planung der Weiterbildung integriert werden.
  3. Massnahmenpläne erstellen: Erstellen Sie gemeinsam mit dem HR-Team und den Abteilungsleitern einen Plan, der die ausgewählten Weiterbildungsmassnahmen dokumentiert. Berücksichtigen Sie dabei sowohl Unternehmensziele als auch individuelle Entwicklungspläne. Setzen Sie messbare Ziele, um den Erfolg der Massnahmen später evaluieren zu können.
  4. Zeitplan definieren: Legen Sie einen realistischen Zeitrahmen für die Umsetzung der Weiterbildungsmassnahmen fest. Beachten Sie dabei auch die täglichen Arbeitsverpflichtungen der Mitarbeitenden, um Überlastung zu vermeiden.
  5. Evaluation und Anpassung: Planen Sie regelmässige Evaluationsphasen ein, um die Wirksamkeit der Weiterbildungsmassnahmen zu überprüfen. Sammeln Sie Feedback von den Teilnehmenden und passen Sie Programme bei Bedarf an, um kontinuierlich Verbesserungen zu erzielen.

Eine gezielte, strategisch geplante Weiterbildung hilft nicht nur, die Effizienz zu steigern, sondern fördert auch das Engagement der Mitarbeitenden und stärkt deren Bindung an das Unternehmen. In einem dynamischen Marktumfeld kann dies den entscheidenden Unterschied ausmachen, um wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben.