
Strukturierung des Risikoportfolios in KMU — Risikomanagement
Ein Risikoportfolio systematisch zu strukturieren, stellt für viele KMU eine zentrale Aufgabe im Risikomanagement dar. Die Kernaussage lautet: Ein gut durchdachtes Risikoportfolio ermöglicht es Unternehmen, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu steuern, bevor es zu schwerwiegenden Auswirkungen kommt.
Typische Fehler im Aufbau eines Risikoportfolios
Zunächst einmal ist es entscheidend, typische Fehler beim Aufbau eines Risikoportfolios zu identifizieren, um sie zu vermeiden. Ein häufiger Fehler ist der ausschliessliche Fokus auf finanzielle Risiken. Viele Unternehmen richten ihr Augenmerk primär auf finanzielle Bedrohungen und vernachlässigen dabei andere potenzielle Risiken wie operationale, technologische oder regulatorische Aspekte. Zur Korrektur dieses Fehlers sollte das Portfolio breit gefächert sein, um die Vielschichtigkeit der Risiken widerzuspiegeln, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist.
Ein weiterer Fehler liegt im unzureichenden Stakeholder-Engagement. Oftmals wird das Risikoportfolio in isolierten Abteilungen erstellt, ohne Input von entscheidenden internen oder externen Stakeholdern. Dies kann zu blinden Flecken und einer unvollständigen Risikoerkennung führen. Eine korrigierende Massnahme hierfür ist die Einrichtung eines interdisziplinären Teams, das verschiedene Perspektiven in den Prozess einbringt.
Schliesslich stellt auch die Vernachlässigung der Aktualisierung des Risikoportfolios ein Problem dar. Ein statisches Portfolio, das nicht regelmässig überprüft und angepasst wird, ist nicht länger zweckdienlich. Umgehend sollte ein Prozess implementiert werden, der regelmässige Reviews und notwendige Anpassungen sicherstellt.
Handlungsanleitung für die kommenden 14–30 Tage
Tag 1–5: Beginnen Sie mit einer umfassenden Risikoanalyse, die alle Bereiche Ihres Unternehmens einbezieht. Erstellen Sie eine Liste potenzieller Risiken, die sowohl finanzielle als auch andere relevante Kategorien umfassen. Nutzen Sie hierzu Interviews und Workshops mit Führungskräften und Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen.
Tag 6–10: Bilden Sie ein interdisziplinäres Risikoteam, das Abteilungsgrenzen überschreitet. Dieses Team soll für die kontinuierliche Pflege und Aktualisierung des Risikoportfolios verantwortlich sein. Integrieren Sie auch externe Berater oder Partner, falls erforderlich, um einen ganzheitlichen Blick zu gewährleisten.
Tag 11–15: Entwickeln Sie ein Bewertungssystem, um die identifizierten Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen zu priorisieren. Dies sollte in einer Form geschehen, die einfach zu aktualisieren und zu interpretieren ist.
Tag 16–20: Implementieren Sie Prozesse zur Risikominderung und -überwachung. Identifizieren Sie Massnahmen, um die priorisierten Risiken aktiv zu managen, und entwickeln Sie Frühwarnmechanismen sowie Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens.
Tag 21–30: Planen Sie die regelmässige Überprüfung und Anpassung des Risikoportfolios. Setzen Sie einen fixen Terminzyklus, innerhalb dessen das Portfolio auf Gültigkeit und Vollständigkeit untersucht wird. Ziehen Sie in Betracht, ein digitales Tool zur Unterstützung dieser Aufgabe einzuführen, um effizientere Archivierung und Zugriff zu ermöglichen.
Durch die Einhaltung dieser strukturierten Vorgehensweise schaffen Sie die Grundlage für ein effektives Risikomanagement, das Ihre Organisation widerstandsfähiger gegenüber unvorhergesehenen Ereignissen macht.