Visuelle Qualitätssicherung durch KI-Optimierung — Überblick

Autor: Roman Mayr

Visuelle Qualitätssicherung durch KI-Optimierung — Überblick

KI-gestützte Qualitätskontrolle ·

Visuelle Defekterkennung mit KI: Potenziale und Herausforderungen

Die visuelle Defekterkennung mittels Künstlicher Intelligenz (KI) bietet für Schweizer KMU eine vielversprechende Möglichkeit zur Optimierung ihrer Qualitätskontrollprozesse. Sie ermöglicht nicht nur die Automatisierung der Fehlererkennung, sondern auch deren Präzisierung, was zu einer Verbesserung der Produktqualität und einer Senkung der Kosten führen kann. Allerdings ist der erfolgreiche Einsatz dieser Technologie nicht ohne Herausforderungen und erfordert eine systematische Herangehensweise.

Typische Fehler und deren Korrektur

Ein häufiger Fehler bei der Implementierung von KI-gestützter visueller Defekterkennung ist die unzureichende Datenqualität. Die Algorithmen benötigen hochqualitative und repräsentative Daten, um zuverlässig funktionieren zu können. Unternehmen unterschätzen oft die Bedeutung der Datenaufbereitung. Dies lässt sich korrigieren, indem vorhandene Bilddaten gründlich gesichtet und systematisch gefiltert werden. Es ist essentiell, dass sämtliche relevanten Defekttypen angemessen repräsentiert sind. Ein gezieltes Labeling, also die genaue Zuordnung von Defekten in den Trainingsdaten, ist hierbei ausschlaggebend.

Ein weiterer typischer Fehler liegt in der Überanpassung der Modelle, auch als Overfitting bekannt. Dies tritt auf, wenn das KI-Modell zu stark auf Trainingsdaten eingestellt ist, sodass es neue, unbekannte Daten nicht mehr zuverlässig verarbeiten kann. Die Korrektur erfordert die Einführung von Regularisierungstechniken und die Erweiterung des Datensatzes, um die Generalisierungsfähigkeit des Modells zu verbessern. Eine valide Methode besteht im Einsatz unterschiedlicher Datenquellen und in der Durchführung von Testläufen mit externen Daten, um die Robustheit des Modells langfristig sicherzustellen.

Ein dritter Fehler ist der Mangel an Integration der KI-Lösungen in bestehende Geschäftsprozesse. Manchmal wird die eingeführte KI-Lösung isoliert betrachtet, ohne eine lückenlose Einbindung in die Produktionskette zu gewährleisten. Dies kann zu ineffizienten Abläufen und erhöhtem Aufwand führen. Eine effektive Korrektur umfasst hier die flüssige Einbindung der KI-Technologie in bestehende Produktionssysteme und die Schulung des Personals.

Handlungsanleitung für die nächsten 14–30 Tage


  1. Analyse der vorhandenen Datenlage: Beginnen Sie mit einer systematischen Analyse Ihrer aktuellen Bilddatenbasis, um deren Eignung für das Training von KI-Modellen zu beurteilen. Fokussieren Sie auf die Repräsentativität und Qualität der Daten.
  2. Verbesserung der Datenbasis: Falls erforderlich, generieren Sie weitere Daten mit hoher Qualität durch gezielte Datensammlung und -aufbereitung. Implementieren Sie ein strukturierteres Labeling der Defekte, um die Trainingsgrundlage zu optimieren.
  3. Modellüberprüfung: Führen Sie eine detaillierte Überprüfung und Anpassung der bestehenden KI-Modelle durch. Schließen Sie hierbei die Integration von Regularisierungstechniken ein, um das Modell vor Überanpassung zu schützen.
  4. Pilotintegration: Testen Sie die optimierten Modelle in einer Pilotumgebung innerhalb Ihrer Produktionskette. Stellen Sie sicher, dass die Integration in Ihre Systeme nahtlos verläuft und ziehen Sie dabei auch Fachabteilungen in den Prozess ein.
  5. Schulungen: Organisieren Sie Schulungen für Ihr Team, um den effektiven Umgang mit der neuen Technologie sicherzustellen. Klären Sie insbesondere über den Umgang mit KI-generierten Ergebnissen und deren Einfluss auf den Produktionsprozess auf.

Durch diese gezielten Schritte können Unternehmen die Basis für eine erfolgreiche Implementation der KI-gestützten visuellen Defekterkennung legen, was langfristig zur Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung beitragen wird.