Widerstände im Wandel erkennen & mindern — Change Management

Autor: Roman Mayr

Widerstände im Wandel erkennen & mindern — Change Management

Change Management ·

Widerstände im Change Management erfolgreich entschärfen

Change Management ist ein unvermeidlicher Prozess für jede Organisation, die sich an neue Marktbedingungen anpassen und langfristig bestehen möchte. Eine der grössten Herausforderungen hierbei ist der Umgang mit Widerständen innerhalb der Belegschaft. Widerstände sind natürliche Reaktionen, jedoch sollte deren Entschärfung sorgfältig angegangen werden, um den Veränderungsprozess nicht zu gefährden.

Typische Fehler und deren Korrektur

Ein häufiger Fehler im Umgang mit Widerständen ist die Annahme, dass allein die Kommunikation über die Notwendigkeit der Veränderung ausreicht. Oftmals wird versäumt, die Mitarbeitenden aktiv in den Prozess einzubinden. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, Veränderungen werden über ihre Köpfe hinweg entschieden, kann dies den Widerstand verstärken. Um dies zu vermeiden, ist es essentiell, Feedback-Schleifen einzubauen und die Mitarbeitenden einzuladen, ihre Perspektiven und Bedenken zu äussern. Dies schafft nicht nur Verständnis, sondern fördert auch die Akzeptanz der Veränderung.

Ein weiterer typischer Fehler ist die Unterschätzung der emotionalen Reaktionen auf Veränderungen. Unternehmen neigen dazu, sich auf rationale Argumente zu fokussieren und vernachlässigen die emotionalen Aspekte. Änderungsprozesse betreffen jedoch immer auch die persönlichen und emotionalen Bereiche der Mitarbeitenden, wie zum Beispiel die Angst vor Arbeitsplatzverlust oder die Sorge, den neuen Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Hier ist es wichtig, empathisch zu kommunizieren und Unterstützung in Form von Coachings oder Schulungen anzubieten.

Ein dritter Fehler besteht darin, den Erfolg von Change-Prozessen ausschliesslich an den Geschäftszahlen festzumachen, ohne die menschliche Komponente zu berücksichtigen. Die Motivation und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sind entscheidende Faktoren für den erfolgreichen Wandel. Lob, Wertschätzung für erste Erfolge und die Anerkennung der Anstrengung der Mitarbeitenden helfen, positive Energie in den Veränderungsprozess zu bringen.

Handlungsanleitung für 14–30 Tage

In den nächsten 14 bis 30 Tagen sollte ein strukturiertes Vorgehen in drei Phasen erfolgen. In der ersten Woche ist es ratsam, ein offenes Forum zu schaffen, in dem Mitarbeitende ihre Sorgen und Bedenken äussern können. Gleichzeitig sollten Führungskräfte darin geschult werden, empathisch und unterstützend zu reagieren.

In der zweiten Woche sollte der Fokus darauf liegen, konkrete Beteiligungsmöglichkeiten für Mitarbeitende am Veränderungsprozess zu schaffen. Dies könnte in Form von Workshops geschehen, bei denen Mitarbeitende aktiv an der Ausgestaltung der Veränderung mitarbeiten können. Dies fördert nicht nur das Engagement, sondern auch die Identifikation mit den Veränderungsmassnahmen.

In den darauffolgenden zwei bis drei Wochen sollte die Kommunikation weiter verstärkt werden. Regelmässige Updates über den Stand des Veränderungsprozesses tragen zur Transparenz bei und nehmen den Mitarbeitenden das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Dabei ist es wichtig, Erfolge zu feiern und Anpassungen vorzunehmen, wo Widerstände bestehen bleiben. Ein kontinuierlicher Dialog und anhaltende Unterstützung sind der Schlüssel, um langfristig einen erfolgreichen Change-Prozess zu gewährleisten.

Durch dieses strukturierte Vorgehen kann der Widerstand abgebaut und der Weg für eine erfolgreiche Veränderung in der Organisation geebnet werden.